Mit einem neuen Label sollen Kunden spätestens ab Ende November 2011 feststellen können, wie energieeffizient ein bestimmter Fernseher ist. Auf diesem Label sind die wichtigsten Informationen zur Energieeffizienz zu finden, ähnlich wie bei Kühlschränken oder Waschmaschinen.
Angaben zum Strombedarf im eingeschalteten Zustand oder der Jahresverbrauch sind dann direkt zu erkennen Damit sich der Endkunde schnell orientieren kann, sollen die Geräte in Kategorien unterteilt werden. Die Bestnote ist ein »A«, die schlechteste Note ein »G«. Das Energielabel soll zudem den technischen Fortschritt berücksichtigen stetig angepasst werden.
»Der Bitkom begrüßt die Einführung des neuen Energielabels, denn es schafft Transparenz und hilft dem Kunden bei der Kaufentscheidung«, sagt Ralph Haupter vom Bitkom-Präsidium. Bereits heute verbrauchen aktuelle Modelle deutlich weniger Strom als ihre Vorgänger. Obwohl zum Beispiel moderne Flachbildfernseher über viele neue Funktionen verfügen, arbeiten sie bei gleicher Bildschirmgröße sehr viel sparsamer als ältere Modelle oder herkömmliche Röhrengeräte. Durchschnittlich verbrauchten die 2010 in Deutschland verkauften TV-Geräte rund 20 Prozent weniger Strom als die Modelle aus dem Jahr 2008, so der Bitkom auf der Basis Daten der GfK Retail and Technology. »Der Leistungsumfang und die Energieeffizienz neuer TV-Geräte sind enorm gestiegen«, sagt Haupter.
So hatten die Modelle des Jahres 2010 laut GfK eine durchschnittliche Leistungsaufnahme von 132 Watt und verbrauchten 192 Kilowattstunden (kw/h) Strom im Jahr. Ausgegangen wurde dabei von einer aktiven Nutzung von vier Stunden und ein Standby-Betrieb von zwanzig Stunden am Tag. 2008 nahmen die verkauften Fernseher durchschnittlich 164 Watt auf und verbrauchten 240 kw/h im Jahr. Dieser Rückgang um ein Fünftel spart pro Gerät jährlich ungefähr zwölf Euro an Stromkosten. Allerdings variiert der Energieverbrauch bei gleicher Bildschirmgröße und ähnlicher Ausstattung je nach Hersteller um bis zu 50 Prozent.
Besonders stark gesunken ist übrigens der Energieverbrauch von großen Fernsehern mit Bildschirmdiagonalen von über 40 Zoll, also mehr als einem Meter. 40-Zoll-Geräte hatten 2008 im Schnitt eine Leistungsaufnahme von ungefähr 200 Watt, 2010 waren es 30 Prozent weniger. Weiterhin gilt jedoch die Faustregel: Je größer der Fernseher, desto höher der Stromverbrauch. Große Fernseher liegen im Trend: War 2006 noch fast jedes fünfte verkaufte Gerät mindestens 40 Zoll groß, war es 2010 schon jedes dritte. Der Absatz von Flachbildfernsehern ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen: 2011 werden voraussichtlich mit 9,5 Millionen Geräten drei Mal so viele verkauft wie 2006. Auf seiner Seite stellt der Bitkom einen Leitfaden zur Energiekennzeichnung bei Fernsehgeräten zum kostenlosen Download zur Verfügung.