3D-TV-Technologien im Vergleich

Offener Schlagabtausch: Shutter vs. Polarisation

28. Juli 2011, 15:09 Uhr |
3D mit Shutter: Um dreidimensionale Bilder zu erzeugen, muss ein TV-Gerät dem rechten und linken Auge unterschiedliche Bilder zuspielen. Bei der Shuttertechnik stellt der Fernseher die beiden Bilder hintereinander mit hoher Geschwindigkeit dar und die LCD-Brille deckt jeweils ein Auge ab. Dabei ist also immer ein Auge dunkel, was leichtes Flimmern hervorrufen kann.

Während die 3D-Technologie dem Fernsehen in eine neue Dimension verhilft, spitzt sich im Hintergrund der Kampf der verschiedenen Technologien weiter zu: Die jeweiligen Hersteller von TVs mit Shutter- und Polarisationstechnik ringen um die künftige Vormachtstellung im Markt.

Viele TV-Geräte wurden im letzten Jahr mit 3D-Technik in den Markt eingeführt – fast alle mit Shuttertechnik, weil Polarisation als zu schwierig zu fertigen und daher zu teuer und zudem noch geringer aufgelöst galt. Einzig der LCD-Display-Hersteller LG, einer der größten Global Player, blieb am Ball und konterte bereits im Januar dieses Jahres auf der Messe CES in Las Vegas mit einer neuen Geräteserie.

"Cinema 3D" nennen die Koreaner ihre Polarisationstechnik, implizierend, dass die gleichen ausgereiften Polfilter und Brillen eingesetzt werden wie im Kino. Das Zauberwort "flickerfrer 3D" streute Salz in die Wunden der Shutter-Vertreter, deren 2010er- Modelle alle mehr oder weniger stark unter dem systembedingten Flackern des 3D-Bildes oder des Raumlichts litten.

Bisher griffen die Shutter-Fans die Polarisationstechnik mit dem Argument an, eine Halbierung der Zeilenauflösung, die durch die Polfilter entsteht, wäre inakzeptabel. Panasonic und Samsung, die als treibende Kräfte der 3D-Einführung 2010 eher die Konfrontation Plasma gegen LCD suchten, nannten ihre Techniken daher auch "3D Full HD", um sich von der "minderwertigen" Polarisationstechnik abzusetzen, die ja nur die halbe Auflösung liefern kann.

Die 3D-Welt schien in Ordnung, bis wir die ersten neuen Polfilter-TVs von LG zum Test bekamen. Dank eines Tricks der Pixel-Anordnung scheinen die Fertigungsprobleme Geschichte zu sein, und von minderwertiger Bildqualität keine Spur.

In den Tests zeigte sich, dass sich die Vor- und Nachteile beider Technologien ungefähr gegenseitig aufwiegen und der Kunde persönlich entscheiden darf, was ihn mehr stört: geringere Zeilenschärfe oder Bildflimmern mit schwereren, teuren Brillen. Diese Sichtweise macht die Konkurrenz der Techniken wieder spannend.

Ein wichtiges Schlachtfeld im Krieg der Systeme ist die Marketing-Front, und hier ist LG ein geschickter Schachzug gelungen…


  1. Offener Schlagabtausch: Shutter vs. Polarisation
  2. Full HD in 3D
  3. Mehr als gedacht

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