Auch bei den Oki-Mitarbeitern in Deutschland dürfte ein Aderlass wohl nicht ausbleiben, nachdem die Zahl der Partner so stark gesunken ist. Laut Strucks hat es im Backoffice-Bereich eine Konsolidierung gegeben und im Marketing eine minimale Reduzierung. Im Sales gab es zwar eine komplette Neuausrichtung und nur minimale Einbußen. Die telefonische Partnerbetreuung sei komplett in den Außendienst gewechselt und übernehme jetzt Partner- und Endkundenbetreuung.
„Die meisten Vertriebler kommen auch aus der Office-Welt“, so Sepold. Einige hätten Oki deshalb mit dem Strategiewandel verlassen, 95 Prozent seien aber noch da. Trotzdem suche Oki jetzt natürlich auch neue Mitarbeiter mit Fachwissen aus der „neuen Welt“ – weg vom reinen Hardware-Selling hin zum beratenden Geschäft.
Sepold betont, dass an der Neuausrichtung kein Weg vorbeigeführt habe. Corona habe den Wandel im Druckergeschäft noch einmal deutlich beschleunigt. Er glaubt, dass es auch einige der verbleibenden Anbieter zunehmend schwer wird, vor allem für die mit Kunden im Enterprise-Segment. Künftig werde es kaum noch Firmenzentralen mit 2.000 Mitarbeitern geben, sondern kleinere und weniger Büros und weit mehr Mitarbeiter im Homeoffice.
Daher sinke der Bedarf an großen Abteilungsdruckern. Im Office-Markt sei kein Geschäft mehr zu machen. Das sei der reine Preiskampf. Chancen hätten höchstens noch große Volumenhersteller, die das durch schiere Masse kompensieren können.
Oki sei mit der neuen Strategie auf gutem Weg, die Zahlen seit Beginn des neuen Geschäftsjahres ab dem 1. April 2021 waren laut Sepold sehr gut, die Profitabilität deutlich höher. „Wir sind noch nicht durch, aber wir machen sicher nicht die Rolle rückwärts zurück ins Office-Geschäft“.