Muss das Lernen digitaler werden?

Pädagogik statt Technik

9. August 2017, 15:05 Uhr | Daniel Dubsky

Mit fünf Milliarden Euro will der Bund die Digitalisierung von Schulen fördern. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Studien zeigen, dass es vor allem auf gute Lehrer und nicht die technische Ausstattung ankommt.

Anfang des Jahres hatte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka den Ländern bis zu fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung ihrer Schulen in Aussicht gestellt. Doch mittlerweile ist gar nicht mehr sicher, dass daraus etwas wird. Dem SWR zufolge war das Milliardenversprechen nicht mit Finanzminister Schäuble abgeklärt – Wanka fehlte zudem im Juni auf dem Treffen der Kultus- und Bildungsminister der Länder, auf dem eigentlich die Eckpunkte des »Digitalpakts« festgezurrt werden sollten. Derzeit sieht es so aus, als könne man das Vorhaben erst nach der Bundestagswahl angehen. Ob, wann und zu welchen Bedingungen dann Gelder fließen, ist unklar.

Für die Schulen mag das schade sein, aus pädagogischer Sicht ist es wohl zu verschmerzen. Immerhin haben mittlerweile zahlreiche Untersuchungen gezeigt, dass die digitale Technik dem Unterricht nicht guttut. »Die Realität ist, dass Technologie in unseren Schulen heute mehr schadet als nutzt«, brachte es Andreas Schleicher, Bildungsforscher und Leiter des Direktorats für Bildung bei der OECD, im vergangenen Jahr während einer Konferenz auf den Punkt. Mehrere deutsche Wissenschaftler haben in einem offenen Brief an die Kultusminister vor einem »Irrweg der Bildungspolitik« gewarnt.


  1. Pädagogik statt Technik
  2. Langfristige Kosten für Schulen

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