Nach dem Erfolg seiner Surface-Tablets will Microsoft nun offenbar mit einem eigenen All-in-One-Gerät aus der Surface-Familie auch den Desktop-Markt revolutionieren.
Der Oktober mausert sich bei Microsoft zum Monat des »One more thing« der Surface-Sparte. Nachdem das Unternehmen im letzten Jahr neben dem Surface Pro 4 vor allem mit dem Surface Book die Fachwelt überraschte, könnte dieses Jahr schon wieder ein ähnlicher Paukenschlag anstehen. Zumindest hat Microsoft jetzt Einladungen für einen entsprechenden Presseevent am 26. Oktober in New York verschickt. Um was es dabei genau geht, wird, wie in der IT-Branche inzwischen üblich, allerdings vorher nicht verraten. Die Einladung stellt lediglich den wenig aufschlussreichen Slogan »Imagine what you’ll do.« in den Raum. Glaubt man den zahlreichen Insidern, die derzeit vorab ihre Vermutungen im Internet verbreiten, gibt es dort in diesem Jahr allerdings keine neue Generation der aktuellen Surface-Tablets zu sehen. Vielmehr wird erwartet, dass Microsoft im Big Apple einen Großangriff auf die für gewöhnlich eher dem Konkurrenten Apple zugeneigten kreativen Kunden startet und seinen ersten Surface PC vorstellt. Dabei soll es sich um ein All-in-One-Gerät handeln, dessen Touch-Bildschirm sich so stark neigen lässt, dass der Desktop mit einem Surface-Eingabestift wie ein Zeichenbrett genutzt werden kann.
Rückhalt erhalten diese Spekulationen neben Informationen aus wohlinformierten Kreisen vor allem von einigen Patenten und Zulassungsanträgen, die Microsoft in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht hat. Dabei ging es sowohl um einen entsprechenden All-in-One-PC, bei dem die Hardware im Monitorfuß steckt und modular ausgetauscht werden kann, als auch um entsprechendes Zubehör wie Bluetooth-Tastaturen und -Mäuse unter dem Surface-Brand. Angeblich wird es das Gerät in drei unterschiedlichen Displaygrößen mit 21, 24 und 27 Zoll geben, von denen zumindest die beiden letztgenannten Varianten 4K-fähig sein sollen. Im maßgeblichen Patentantrag wird zudem die Möglichkeit genannt, das Gerät mit einer 3D-Kamera wie Microsofts Kinect-System zu kombinieren. Auf jeden Fall würde ein entsprechendes Gerät zu Microsofts Surface-Strategie passen, mit eigenen Konzepten zu zeigen, welche Möglichkeiten Windows 10 für die Zukunft des Hardware-Marktes bietet und wie das Betriebssystem die angestaubte Desktop-Welt modernisieren kann.
Weiteren Informationen zufolge will Microsoft in New York auch neue Hardware der OEM-Partner für Windows 10 vorstellen. Ob diese im Zusammenhang mit dem kolportierten Surface PC steht, oder es sich um eigenständige Entwicklungen handelt, ist jedoch nicht bekannt. Aber auch ein günstigeres Surface Mini ist, quasi als inoffizieller Nachfolger der einstigen Surface RT-Reihe für Einsteiger, als möglicher Kandidat für den Event im Gespräch. Darüber hinaus sollen noch einige Neuerungen bei der Xbox in Zusammenhang mit Windows 10 vorgestellt werden. Äußerst unwahrscheinlich ist hingegen, dass Microsoft ein Surface Phone präsentiert, das die mobile Windows 10-Welt samt der Continuum-Funktion nach dem Untergang der Lumia-Modelle fortführt.