Nach mehreren Terminverschiebungen startet Raspberry jetzt die Auslieferung des Mini-Computers »Pi«, der alle Bauteile auf einer Platine in der Größe eines USB-Sticks vereint. Kosten soll der voll funktionsfähige Mini nur um die 20 Euro.
Bereits mehrfach hatte die Raspberry Foundation ihren ursprünglich für vergangenes Jahr angekündigten Mini-Computer »Pi« verschoben, jetzt ist es endlich soweit. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben alle in den letzten Monaten aufgetauchten Probleme beseitigt und mit der Auslieferung begonnen. Unter anderem fehlte dem Gerät bisher noch das CE-Prüfzeichen, darüber hinaus hatte es auch Schwierigkeiten mit der ursprünglich verwendeten LAN-Buchse gegeben. Jetzt werden die Stick-PCs jedoch endlich verschickt, wobei zunächst einmal die zahlreichen Vorbestellungen aus den letzten sechs Monaten bedient werden sollen. Wie bereits angekündigt, gibt es den Pi in zwei verschiedenen Varianten, dem günstigeren Basis-»Modell A« für 25 Dollar (ca. 19 Euro) und dem zehn Dollar teureren »Modell B«, das dafür noch über einen zweiten USB-Port, sowie einen Ethernet-Controller und –Anschluss (SMSC LAN9512) verfügt.
Die Hauptplatine ist mit dem System on a Chip (SOC) BCM 2835 von Broadcom ausgerüstet, als Rechenwerk dient eine 700 MHz ARM CPU vom Typ ARM1176JZF-S. Daneben verfügt der Pi über 256 MB RAM sowie die VideoCore IV von Broadcom. Neben der USB-Buchse bieten sich ein Composite- und HDMI-Anschluss, sowie eine 3,5 mm Klinkenbuchse für die Audioausgabe an. Auch der Energieverbrauch des Rechenzwergs ist mit etwa 2,5 Watt bzw. 3,5 Watt winzig. Die Stromversorgung erfolgt entweder über ein Micro-USB-Kabel oder über vier AA-Batterien. Der Raspberry Pi kann mit jedem beliebigen Betriebssystem gestartet werden, dass die ARM11-Plattform unterstützt wird ist dabei die einzige Voraussetzung. Gebootet wird dabei entweder von einer SD- beziehungsweise MMC-Karte, oder auch von einem angesteckten USB-Stick. Allerdings funktioniert das Booten per USB nur, wenn gleichzeitig auch noch eine Speicherkarte eingelegt ist.
Ursprünglich hatte die Raspberry Foundation den Rechner entwickelt, um insbesondere Kindern in Entwicklungsländern einen günstigen Zugang zu PCs zu verschaffen. Aufgrund der starken Nachfrage hatte man sich dann entschieden, den Pi auch in den Industrienationen anzubieten.