Ab sofort ist die dritte Generation des Raspberry Pi verfügbar. Der neue Mini-Rechner wartet mit deutlich verbesserter Hardware auf und unterstützt jetzt auch erstmals 64-Bit-Software sowie On-Board-WLAN und -Bluetooth.
Die Raspberry Pi Foundation erhöht die Schlagzahl. Nachdem der britische Hersteller erst im November das neue Modell »Pi Zero« vorgestellt hatte, kommt jetzt – genau vier Jahre nach dem Verkaufsstart des ersten Raspberry Pi und ein Jahr nach dem Pi 2 – eine neue Generation des beliebten Mini-Computers auf den Markt. Der Raspberry Pi 3 glänzt im Vergleich zum Pi 2 vor allem mit deutlich verbesserten Hardwarekomponenten. Trotz der damit erheblich gesteigerten Leistungsfähigkeit soll der Preis jedoch nicht erhöht werden. Wichtigste Neuerung ist der ARM Cortex A53 Vierkern-Prozessor Broadcom »BCM2837«. Mit diesem Nachfolger der bisher eingesetzten »BCM2835« und »BCM2836« SOCs erhält der Pi 3 nun erstmals auch Unterstützung für 64-Bit-Software. Mit seinem maximalen Takt von 1,2 GHz soll er über 50 Prozent schneller sein als die zweite und zehnmal so schnell wie die erste Generation des Pi. Da der Chip aus der gleichen SOC-Familie stammt, verspricht der Hersteller dennoch, dass sich an seiner Steuerung nichts geändert hat und alle bisherigen Tutorials und Projekte lauffähig bleiben. Eine Raspbian-Version auf 64-Bit-Basis wird erst in den nächsten Monaten erscheinen. Als Arbeitsspeicher steht der CPU wieder ein GByte zur Seite.
Eine weitere wichtige Veränderung ist die direkte Integration der drahtlosen Kommunikationswege per 2,4GHz-WLAN (802.11b/g/n) und Bluetooth (4.1 inklusive Low Energy) neben dem Ethernet-Port (10/100-Mbit). Um Platz für den entsprechenden Broadcom »BCM43143« Kombi-Chip zu schaffen, hat die Raspberry Pi Foundation das Layout der Platine etwas verändert und beispielsweise die Status-LEDs an die Außenseite neben den Micro-SD-Slot verlegt. Zwar passen dadurch nun nicht mehr alle vorhandenen Gehäuse für die neue Generation, dafür müssen die Funktionen aber nicht mehr extra über einen der vier USB-Ports nachgerüstet werden. Zudem müssen sich viele Käufer des Raspberry Pi 3 auch gleich wieder ein neues 5V Micro-USB-Netzteil mitbestellen, das nun mindestens 2,5 Ampere liefern soll, um die neue Hardware anzutreiben und auch leistungshungrige USB-Geräte versorgen zu können. Der Pi 2 war noch mit 1,8 Ampere ausgekommen. Für alles weitere verspricht die Raspberry Pi Foundation volle Kompatibilität mit den Vorgängermodellen.