Unbemannte Kapsel erfolgreich angedockt

Roboter »Fedor« erweitert ISS-Besatzung

27. August 2019, 15:01 Uhr | Lars Bube
© Screenshot Twitter @FEDOR37516789

Nachdem der erste Versuch noch gescheitert war, hat die unbemannte Sojus-Kapsel jetzt erfolgreich an der ISS angedockt und dort neben Lebensmitteln auch den Roboter »Fedor« als neuen Kollegen für die Crew abgeliefert.

Beim zweiten Versuch hat ein Andockmanöver einer Sojus-Kapsel mit einem Roboter an Bord an die Internationale Raumstation ISS geklappt. Das meldeten die US-Raumfahrtbehörde Nasa in der Nacht zum Dienstag. Neben Nahrungsmitteln hat die russische Kapsel auch Medikamente für die Besatzung sowie einen menschenähnlichen Roboter namens »Fedor« dabei.

Auf der ISS sollen die Fähigkeiten des Roboters getestet werden. Fedor twitterte danach: »Entschuldigung für die Verspätung.« Es habe Stau gegeben. Er sei aber nun bereit, mit seiner Arbeit fortzufahren.

Nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos soll nun beobachtet werden, wie die Feinmotorik des Roboters in der Schwerelosigkeit funktioniert, zum Beispiel wenn Fedor nach Werkzeugen greift. Der nächste Schritt nach einer Rückkehr zur ISS sei ein Außeneinsatz, sagte Roskosmoschef Dmitri Rogosin der Agentur Interfax zufolge. »Dies ist der Anfang der Arbeit.«

Am Samstag war das Andockmanöver rund 400 Kilometer über der Erde wegen eines technischen Problems abgebrochen worden. Die Raumfahrer am Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde sollen nicht in Gefahr gewesen sein. Die Trägerrakete war am Donnerstag vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet.

Nach Angaben von Rogosin kann die defekte Andockstation innerhalb einer Woche repariert werden. »Diese Ausrüstung ist zehn Jahre alt.« Experten sollten nun mit Blick auf eine Verlängerung der Betriebsdauer über 2024 hinaus den Zustand der ISS untersuchen.

Fedor ist 1,80 Meter groß, wiegt etwa 160 Kilo und ähnelt dem menschlichen Körper. Er hat einen eigenen Twitter-Account, mit dem über die Arbeit mit dem Roboter berichtet wird. Derzeit arbeiten dort drei US-Amerikaner, zwei Russen und ein Italiener.


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