Samsung dominierte die Technikwelt lange Zeit in vielen Bereichen. Jetzt scheint der Konzern Probleme zu haben, seine Produkte loszubekommen. Wettbewerber LG soll es ähnlich gehen.
Samsung soll aktuell gut gefüllte Lager haben. Ein Umstand, der nicht gerade wünschenswert ist. Immerhin kostet die Lagerung Geld, Technik kann schnell veralten und nicht zuletzt ist es Ziel eines Herstellers, seine Produkte in den Markt zu bekommen. Das klappt laut dem taiwanesischen Branchendienst Digitimes, der sich wiederum auf die koreanische Zeitung Digital Times bezieht, nicht so wie geplant.
Aktuell soll Samsung auf Waren im Wert von 19,2 Milliarden US-Dollar sitzen, die unter anderem aus dem IT- sowie Consumer Electronics-Geschäft stammen. Dabei handle es sich nicht nur um Fertigungskomponenten, sondern auch um komplette Endgeräte – also Fernseher, Smartphones, Tablets, aber sicher auch Kühlschränke und Waschmaschinen. Bedingt wird der zähe Abverkauf laut Digitimes hauptsächlich von der schwachen Nachfrage der weltweiten Wirtschaft. Infolgedessen soll Samsungs interner Kapitalfluss im dritten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um 40 Prozent gesunken sein.
Besonders im Smartphone-Bereich hat sich die letzten Quartale gezeigt, dass Samsung nicht mehr den festen Stand hat, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war. Bei Einstiegsgeräten bekommen die Südkoreaner immer mehr Konkurrenz aus China von Herstellern wie Huawei oder Xiaomi. Im High End-Bereich rückt hingegen Apple immer näher. Zwar bleibt Samsung im dritten Quartal mit fast 85 Millionen verkauften Geräten der Smartphone-König, wie die Marktanalysten von IDC aufzeigen. Bei Umsatz und Gewinn dürfte der Vorsprung vor Cupertino jedoch deutlich geringer ausfallen.
Allerdings trifft die schwache Nachfrage nicht nur Samsung. Auch Wettbewerber LG soll vor vergleichbaren Problemen stehen und volle Lager haben. Aus diesem Grund wollen beide Unternehmen laut Digitimes ihre Strategie im kommenden Jahr anpassen und sich verstärkt auf den chinesischen Markt konzentrieren.