Virtualisierung

Studie: Menschliche Fehler Hauptgrund für Datenverluste in virtuellen Umgebungen

23. April 2010, 14:45 Uhr | Bernd Reder

Wenn in virtualisierten Umgebungen Daten verloren gehen, sind in fast zwei Drittel der Fälle Fehler und mangelndes Know-how die Ursache. Das ergab eine Untersuchung des Datenrettungsspezialisten Kroll Ontrack.

Menschliche Fehler sind die Hauptursache von Datenverlusten in Vmware-Umgebungen.
Menschliche Fehler sind die Hauptursache von Datenverlusten in Vmware-Umgebungen.

Menschliche Fehlbedienungen sind die Hauptursache für Datenverluste in virtuellen Umgebungen. So lautet das Ergebnis einer Auswertung von Kroll Ontrack, einem Anbieter von Services und Software für Datenrettung und Computer-Forensik.

Die häufigste Ursache sind demnach Fehlbedienungen. Bei virtuellen Vmware-Systemen verursachen diese und mangelndes Know-how 65 Prozent der Verluste. Nur rund 35 Prozent gehen auf das Konto von Hardwareausfällen sowie System- und Hardwarefehlern oder externen Einflüssen wie Ausfall der Notstromversorgung.

Bei traditionellen Systemen liegt der Anteil menschlichen Fehlverhaltens laut Kroll bei nur bei 26 Prozent gegenüber 74 Prozent technischem Versagen. Kroll Ontrack kann durch selbst entwickelte Tools für RAID, NTFS, VMFS und MS-SQL in vielen Fällen die Daten retten, je nach Bedarf vor Ort beim Kunden oder auch remote über eine Internetverbindung.

Bei Systemen des Virtualisierungsspezialisten Vmware verteilen sich die Ursachen der Datenverluste wie folgt:

  • Hardware-/RAID-Probleme: 36 Prozent,
  • VMFS-Korruption: 20 Prozent,
  • gelöschte virtuelle Festplatten beziehungsweise Snapshots: 18 Prozent,
  • VMFS-Re-Installation: 17 Prozent,
  • interne Korruption der virtuellen Festplatte: 9 Prozent.

Typische Bedienungsfehler sind versehentlich formatierte oder überschriebene Volumes, gelöschte virtuelle Maschinen oder fehlerhaft initialisierte VMFS-LUNs (VMFS: Virtual Machine File System, LUN: Logical Unit Number).

»Viele Administratoren sind begeistert von den Möglichkeiten einer hoch flexiblen virtuellen Speicherlandschaft«, sagt Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack Deutschland. »Doch zu häufig wird die Komplexität der neuen Technologie unterschätzt.«

Virtualisierung könne bei Fehlanwendungen zu schweren Datenverlusten führen. Vor allem, wenn Administratoren das klassische Backup vernachlässigten oder gar nicht mehr durchführten.

Datenrettungsoptionen

Kroll Ontrack bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Datenrettung bei virtuellen Systemen an. Zum einen lassen sich Daten im Labor und Reinraum wiederherstellen.

Als zweite Option steht Remote-Data-Recovery (RDR) über eine gesicherte Internet-Verbindung zur Verfügung. Eine Datenrettung im Remote-Verfahren ist laut Kroll Ontrack in vielen Fällen innerhalb weniger Stunden möglich.

Als dritte Möglichkeit sieht das Unternehmen den Vor-Ort-Service vor. Die Datenrettungsingenieure arbeiten dabei direkt beim Anwender. Dies empfiehlt sich speziell in Fällen, in denen hochsensible Daten im Spiel sind. In allen drei Fällen bewertet Kroll Ontrack zuvor im Rahmen einer kostenlosen Diagnose die Erfolgschancen einer Datenrettung.


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