Fehlerhafte Zahlen

Tech Data droht der Börsen-Rauswurf

7. Oktober 2013, 14:43 Uhr | Samba Schulte
Bild: Fotolia/Laurenthuet

Dem Broadliner Tech Data droht die Auslistung aus der Handelsplattform Nasdaq, nachdem er die von der Börse gesetzten Fristen für eine Nachreichung seiner korrigierten Zahlen nicht einhalten konnte.

Zum 1. Oktober erhielt der börsennotierte Broadliner Tech Data vom Nasdaq Listing Qualifications Department eine letzte Mahnung, dass nun, nachdem die Firma ihre letzten Quartalsberichte und den Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2012 nicht fristgerecht veröffentlichte und die Fristen zur Nachreichung der korrigierten Zahlen nicht einhalten konnte, endgültig die Auslistung von der Handelsplattform drohe. Tech Data bleibt noch, eine Anhörung und damit einen weiteren Aufschub von 15 Tagen zu erbitten.

Die börsennotierte Firma ist angehalten ihre Zahlen spätestens 45 Tage nach dem Ende des jeweiligen Berichtszeitraums zu veröffentlichen. Tech Data konnte sowohl für das Geschäftsjahr 2012 wie auch für die beiden ersten Quartale des laufenden Geschäftsjahres keine endgültigen Zahlen im Rahmen des vorgeschriebenen Berichtszeitraums veröffentlichen.

Tech Data ist genötigt, die Zahlen für diesen Berichtszeitraum zu überarbeiten, nachdem in der britischen Ländergesellschaft bei der Abrechnung von Hersteller-Rabatten Fehler aufgetaucht waren. Wie britische Medien berichten, wurden in Folge mehrere Manager des Finance-Teams der UK-Niederlassung entlassen. Marco Preda, Tech Datas Vice President Financial Operations Europe, ist nun vor Ort mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Der Distributor bekräftigt, dass er eine Auslistung verhindern wolle, indem er in der Anhörung einen Plan unterbreite, wie man das Berichtswesen schnellstmöglich wieder den Vorschriften anpassen könne. Die Aufsicht könnte in diesem Fall dem Distributor nach eigenem Ermessen einen weiteren Aufschub gewähren: Tech Data hätte dann sogar noch bis zum 27. März 2014 Zeit, sein Zahlenwerk wieder in Ordnung zu bringen. Tech Data selbst betont allerdings, dass man nicht davon ausgehen könne, dass das Panel einen weiteren Aufschub gewähre.


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