Halbjahreszahlen

Überhänge belasten Ingram Micro-Ergebnis

4. August 2011, 0:00 Uhr | Samba Schulte
Ingram Micro-CEO Greg Spierkel

Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn - der US-Distributor Ingram Micro legt durchwachsene Halbjahreszahlen vor. Die Schuld sei nicht nur beim misslungenen Start für die Einführung eines neuen weltweiten ERP-Systems und der allgemeinen mauen Consumer-Nachfrage zu suchen. Auch Lagerüberhange bei PCs und Drucker und ein damit einhergehender Preis- und Margenverfall vor allem in Europa bereiten dem Marktführer Sorgen.

Der weltweit größte IT-Distributor konnte den Umsatz im zweiten Quartal (endete am. 2. Juli) um sieben Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 8,75 Milliarden Dollar steigern. Beim Netto-Einkommen musste Ingram Micro aber einen Rückgang von knapp 68 Millionen auf knapp 60 Millionen Dollar hinnehmen. Auch in der Halbjahresbilanz steht dem Zugewinn beim Umsatz von acht Prozent auf 17,5 Milliarden Dollar ein Einbruch beim Netto-Ergebnis gegenüber: Ingram erzielte ein Ergebnis von nur 116 Millionen im Vergleich zu 138 Millionen Dollar in der Vorjahresperiode.

CEO Greg Spierkel nennt mehrere Gründe für das durchwachsene Ergebnis: Zum einen führte der misslungene Start der geplanten weltweiten Einführung eines neuen ERP-Systems in Australien wie schon im ersten Quartal zu Verlusten. Die Startprobleme seien nun aber behoben und der IM-Chef betont: »Dieses neue System ist entscheidend für unseren künftigen Erfolg als effizienter Anbieter global ausgerichteter Logistik-Services. Die langfristigen Vorteile, die sich durch das neue ERP-Systems ergeben, werden die Startprobleme mehr als aufwiegen.«

Darüber hinaus fiel die Nachfrage nach IT-Produkten und – Services eher moderat aus, konstatiert Spierkel. Während der SMB-Markt stabil blieb, schwächte sich die Consumer-Nachfrage seit Ende vergangenen Jahres vor allem in Europa und in der Asien-Pazifik-region merklich ab. Spierkel erwartet, keine großen Veränderungen im dritten Geschäftsquartal: »Natürlich wünschten wir uns eine stärkere Nachfrage.Doch es bieten sich auch so viele Geschäftsmöglichkeiten im Business- und im Consumer-Segment«, beschreibt er die Lage im Gespräch mit der US-amerikanischen CRN-Ausgabe. Äußerst zufrieden zeigt er sich auch mit der erst jüngst gestarteten Plattform »Cloud Marketplace«, die von den Geschäftspartnern gut angenommen würde und alsbald weiter ausgebaut werden soll.


  1. Überhänge belasten Ingram Micro-Ergebnis
  2. Mehr Umsatz, weniger Gewinn auch in Europa

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