Optimierung von Lieferrouten

UPS testet Drohnenstart vom Lieferwagen

23. Februar 2017, 8:17 Uhr | Daniel Dubsky

In den USA experimentiert UPS mit Drohnenstarts vom Lieferwagen. Während die Drohne autonom das Paket zustellt, kann der Fahrer seine Tour fortsetzen – das Fluggerät kehrt zu seinem aktuellen Standort zurück.

Drohnen und Lieferroboter gelten als die Zukunft der Logistik, weshalb zahlreiche Händler und Lieferdienste derzeit ihren Einsatz erproben. So auch UPS, das in Florida gerade ein neues System erfolgreich getestet hat, das die normalen Lieferfahrzeuge nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Die Drohne startet dabei mit dem Paket vom Dach des Wagens und stellt ihre Fracht selbständig zu, während der Fahrer seine Router fortsetzen kann, da die Drohne nach Erledigung ihres Auftrags zu seinem aktuellen Standort zurückkehrt.

Auf diese Weise sollen sich die Fahrer vor allem in ländlichen Gebieten einige Strecken sparen können, die sie bisher für die Auslieferung eines einzigen Paketes noch zurücklegen müssen. Derzeit habe man 66.000 Fahrer pro Tag auf der Straße, so UPS. Wenn jeder von diesen täglich eine Meile weniger fahren müsste, könnte man im Jahresverlauf bis zu 50 Millionen Dollar sparen. »Die Fahrer sind das Gesicht unserer Firma, und das wird sich auch nicht ändern«, erklärte Mark Wallace, ‎Senior Vice President of Global Engineering and Sustainability bei UPS. Drohnen hätten jedoch ein großes Potenzial, die Fahrer zu unterstützen.

Komplett ersetzen können sie ihn schon aus technischen Gründen nicht, denn die eingesetzten »Horsefly UAV«-Drohnen des US-Herstellers Workhorse, der UPS auch mit Liefertrucks versorgt, können nur 30 Minuten in der Luft bleiben und etwa 4,5 Kilogramm transportieren. Es handelt sich um Octocopter, die es auf eine Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde bringen und via LTE die Verbindung zum Lieferwagen halten. Für die Tests wurde ihnen die Flugroute noch vorgegeben, doch UPS zufolge in Zukunft über die hauseigene Routing-Software kalkuliert werden.

In seinen Lagern hat UPS bereits Drohnen im Einsatz, um den Bestand in hohen Regalen zu prüfen. Zudem setzt das Unternehmen unter anderem in Ruanda auf Drohnen, um Blutkonserven und Impfstoffe in schlecht erreichbare Gegenden zu liefern.

UPS-Drohne

Direkt auf den Lieferwagen befindet sich eine Halterung für die Drohne (Foto: UPS)
Die Drohne wird von unten beladen ... (Foto: UPS)
... und bringt ihre Fracht dann selbständig zum Empfänger (Foto: UPS)

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