Dieser Selbsteinschätzung stimmt Dirk Henniges, Geschäftsführer der Compass-Gruppe, weitestgehend zu. Seiner Ansicht nach werden es die Broadliner trotz aller Bemühungen schwer haben, »sich einfach so zu einem VAD zu verwandeln«. Denn die Broadline-Distributoren haben »sich intensiv mit Logistikprozessen beschäftigt und werden sich nach unserer Meinung schwer tun, auch geeignete Fachkräfte für die intensive Beratungsleistung eines VADs zu gewinnen«, führt der Chef der Systemhausgruppe weiter aus. Andererseits sehe er für diese Großhandelssparte die Notwendigkeit, »sich zu verändern, da die Margensituation dort unserer Meinung nach sehr schwierig ist«. Da kann Ralph Warmbold, Mitglied der Geschäftsleitung des Systemhausverbundes Nordanex nur hinzufügen: »Den Broadline-Distributoren fehlt es hier an qualifizierten Mitarbeitern, die die VADs in den letzten Jahren aufgebaut haben.«
Dass ein Broadline-Distributor wie beispielsweise Also auf solche Einschätzungen sofort kontert, verwundert nicht. Schließlich habe, wie Simone Blome versichert, Services eine essenzielle Bedeutung für Also. »Letzten Endes treibt uns genau diese Bedeutung an, uns stetig weiter zu entwickeln und nach neuen Opportunitäten zu suchen. Die Formel ist relativ einfach: ohne Services keine Differenzierung und ohne Differenzierung ist keine nachhaltige Unternehmensentwicklung möglich. Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, die Bedeutung von Services ist existenziell«, klärt die Geschäftsführerin Solutions bei Also auf. Oder wie es Ingram Micro Manager Donath zusammenfasst: »Ein Großteil der Akquisition der letzten Jahre wurde mit dem Ziel durchgeführt zusätzliche Leistungen zu erbringen. Oder wie bei Cloud, komplett neue Geschäftsfelder belegen zu können. Heute sind wir in der Lage den gesamten Lebenszyklus von Technologieprodukten, egal ob physikalisch oder als Services aus der Cloud zu begleiten und damit zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten unseren Partnern anzubieten.«