In China bietet ein Bauunternehmen seinen Kunden ab sofort Häuser an, die nach den individuellen Design-Wünschen von einem 3D-Drucker direkt auf das Fundament gestellt werden. In weniger als zwei Monaten lässt sich so eine zweistöckige Villa fertigstellen.
Während 3D-Drucker für Privatanwender eher noch eine versponnene Spielerei zur Erstellung von Mini-Figuren, Vasen oder Türschildern sind, wird ihr disruptives Potenzial in vielen professionellen Bereichen schon ausgeschöpft. Ob individuell angepasste medizinische Implantate oder auch Autoteile aus dem Drucker – die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Auch in der Baubranche verspricht die dreidimensionale Drucktechnik eine Revolution. Schon seit einigen Jahren gibt es Anbieter, die einzelne Teile für Fertighäuser von großen Betondruckmaschinen herstellen lassen und diese dann an Ort und Stelle zusammensetzen. Das chinesische Unternehmen HuaShang Tengda geht jetzt allerdings noch einen Schritt weiter und bietet seinen Kunden Häuser an, die direkt an Ort und Stelle komplett auf das Fundament gedruckt werden.
Dabei werden auf der Grundplatte von Arbeitern zunächst Stahlgitter-Rahmen befestigt, die den tragenden Wänden später so viel Stabilität verleihen, dass die Häuser laut dem Bauunternehmen selbst Erdbeben der Stärke 8 auf der Richterskala aushalten können. Anschließend werden in den Rahmenkonstruktionen noch die Wasserleitungen verlegt. Dann kommt auch schon der Auftritt der kranartigen Druckmaschine, welche die Wände vollautomatisch den Bauplänen folgend schichtweise mit Beton ummantelt. Am Ende müssen die Bauarbeiter nur noch das Dach aufsetzen und die Fassade streichen – fertig ist das bezugsfertige Anwesen aus dem Drucker. Für eine zweistöckige Villa nimmt dieser gesamte Prozess weniger als zwei Monate in Anspruch. Somit werden gegenüber herkömmlichen Verfahren Kosten und Zeit gespart. Zudem sind individuelle Wünsche wie runde Türme oder asymmetrische Fensterformen wesentlich leichter umzusetzen als in Handarbeit.
So entsteht die Villa aus dem 3D-Drucker: