Die Games-Branche blickt der Veröffentlichung der aktuell entwickelten Virtual Reality-Brillen entgegen. Tatsächlich hat sich aber besonders die Erotikindustrie des Themas angenommen.
Ob Oculus Rift, Morpheus oder Samsungs Gear VR – derzeit entwickeln zahlreiche Hersteller Virtual Reality-Brillen und besonders die Games-Branche zählt die vielen Möglichkeiten der Technologie auf. Bis auf einige Demos und viele Ideen gibt es jedoch noch kaum konkrete Produkte auf dem Markt. Ganz im Gegensatz zur emsigen Erotik-Branche. Hier haben sich ebenfalls einige Unternehmen dem Thema angenommen und produzieren schon fleißig Inhalte und auch Hardware.
Wie die Kollegen der c’t recherchierten, gibt es im Netz schon zahlreiche erotische Anwendungen und Inhalte für die VR-Brillen, von Hobbyentwicklern erschaffen und mit oft amateurhafter Qualität. Gleichzeitig treibt aber auch die Industrie das Thema VR-Porno voran. Firmen wie Illusions oder Utherverse Digital haben schon kommerzielle Sexsimulatoren auf den Markt gebracht. Verdient die Games-Branche bisher kaum einen Dollar mit Virtual Reality, dürfte seitens der Erotik schon einiges an Geld fließen. Gerade das spanische Unternehmen VirtualRealPorn hat schon zahlreiche Schmuddelfilmchen mit 180-Grad-Sicht für Oculus, aber auch schon erhältliche Modelle wie die Gear VR im Sortiment. Diese sollen enorm hochwertig produziert sein und ein Gefühl zwischen Mittendrin-Erlebnis und ungewohntem Unwohlsein vermitteln.
Allerdings stoppt die Branche nicht bei den Inhalten. Auch das »Feeling« soll möglichst lebensecht sein. Wo Games-Enthusiasten derzeit an Tretmühlen, Bewegungssensoren und Eingabegeräten für die virtuelle Welt arbeiten, sind die Erotikproduzenten wieder einmal einen Schritt voraus. Das durch VirtualRealPorn eigens entwickelte Abspielprogramm Virtual Real Player unterstützt jetzt auch die passende Hardware. Der Hersteller Lovense bietet Modelle für Frauen und Männer, die sich via Bluetooth synchronisieren und von den Videodateien entsprechende Anweisungen erhalten. Infolge vibrieren die Geräte im Takt der Schmuddelfilmchen.
Schon bei anderen technischen Entwicklungen wie der DVD hat die Porno-Industrie bewiesen, dass sie ihrer Zeit und dem Wettbewerb voraus war. Und auch hier scheint die Experimentierfreude der Erotikproduzenten wieder die der IT- und UE-Branche zu übertrumpfen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die VR-Brillen in der Games-Branche und vielleicht sogar dem IT-Alltag etablieren, oder quasi von der Erotikwelt übernommen werden.