Auch die Storage-Welt befindet sich in einem Umbruch weg von der traditionellen Fibre-Channel-Technologie zu IP und auf Ethernet basierenden Techniken. Der Bedarf, die gleiche Serverschnittstelle (z.B. zumindest die gleichen Protokolle) sowohl für den Daten- als auch den Storage-Verkehr zu nutzen, steigt massiv an. Treiber hierfür sind die vereinfachte Verkabelung, geringere Betriebskosten, geringere Stromkosten und der Platzbedarf auf den Server-Komponenten. Man muss sich vor Augen halten, dass heutige Server sehr leicht sechs bis acht Interfaces benötigen, um alle erforderlichen Anschlüsse zu realisieren. Bei der heutigen Packungsdichte kommt das einiges zusammen.
Die heute konkurrierenden Protokolle sind hier NFS, iSCSI und Fibre-Channel over Ethernet (FCoE). Die beiden erstgenannten Protokolle haben den Vorteil, dass die bereits seit längerem etabliert und auf IP aufsetzen. Die Nutzung von IP erzeugt jedoch ein gewisses Maß an Overhead, was in der Vergangenheit zu geringen Durchsätzen und höheren CPU-Lasten geführt hat. Eine neue Generation an so genannten Convergend-Network-Adaptors eliminiert diese Probleme bis in den 10-GBit/s-Bereich hinein.
FCoE auf der anderen Seite hat den Focus auf der einfacheren Integration bestehender FC-Umgebungen durch die Nutzung des FC-Protokolls über Ethernet. Die Nachteile sind hier die nicht vorhandene beziehungsweise unzureichende Standardisierung der dazu notwendigen Ethernet-Erweiterungen, auch unter dem Begriff CEE/DCE zu finden (Converged-Enhanced-Ethernet/Data-Center-Ethernet) und der daraus folgenden Anforderungen an spezielle Ethernet-Switches und Gateways, die FCoE/DCE und eine Umsetzung auf FC erlauben. Zusätzlich ist die Herausforderung, dass es sich bei FCoE um eine Ethernet-basierte Übertragung handelt – große Netze sind damit nicht ohne weiteres realisierbar.
Obwohl alle erwähnten Protokolle eine so genannte I/O-Virtualisierung/Aggregation erlauben – die Nutzung nur eines Interfaces für alle Datentypen – ist davon auszugehen, dass viele Unternehmen dennoch auf separate physikalische Netze für Storage und Access setzen werden. Betriebliche Vorteile sprechen dafür – auch bei höheren Investitionen.
Aber auch beim Einsatz von NFS und iSCSI in Highend-Storage-Netzen ist besonderes Augenmerk auf die verwendete Switch-Hardware in Bezug auf Durchsatz aber auch insbesondere auf die Paketspeicher (um die Paketverluste bei Congestion zu minimieren) zu legen. Traditionelle LAN-Access-Switches haben hier oft massive Defizitie, so dass nur entsprechende Core- und Datacenter-Switches mit Standard-Ethernet-Support, aber mit passender Ausstattung, verwendet werden sollten.