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Normierung feiert Geburtstag

Kleine Geschichte der DIN-Norm

Autor:Jona van Laak • 22.12.2017 • ca. 0:45 Min

DIN-Nomen vom Militär bis zur Industrie 4.0
DIN-Nomen vom Militär bis zur Industrie 4.0
© Vege (Fotolia)

1926 erwies sich für die DIN als wichtiges Jahr. Das Wort »Industrie« beim NADI entfiel und fortan machte sich der »Deutsche Normenausschuss« (DNA) daran, die gesamte Lebenswelt zu normieren und diese Normen fortlaufend der technischen Entwicklung anzupassen. Im Jahre 1927 wurden bereits über 3000 Normen geschaffen. Im Nationalsozialistischen Deutschland musste sich auch die DIN dem Druck der Gleichschaltung beugen, Normen wurden verändert und jüdische Namen aus dem Buchstabieralphabet gestrichen. Ja es gab sogar DIN-Normen für den Umgang mit geraubtem Eigentum jüdischer Familien.

In der Bundesrepublik wurde der Normierungsprozess erweitert, Verbraucherräte sollten die Industrielastigkeit bei der Normierung verändern. Hinzu kam 1983 eine Koordinierungsstelle Umweltschutz, die Normen auf Umweltsünden hin abklopfte. Doch erst 1992 wurde die Einbeziehung von Umweltaspekten juristisch verbindlich in den Normierungsprozess integriert. Dieser selbst wurde um weitere Verfahren ergänzt, etwa eine Public Available Specification als eine Art Vor-Norm oder die »DIN Spec« für Normen, bei denen kein vollständiger Konsens unter den beteiligten Herstellern erzielt werden kann. Im IT-Bereich wäre hier die DIN Spec 27099 für hochsichere Netzwerke zu nennen.