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Aastra vor Avaya und Nortel

Gut ein Jahr nach der Übernahme des deutschen TK-Herstellers DeTeWe durch das kanadische TK-Unternehmen Aastra zieht Deutschland-Geschäftsführer Andreas Latzel eine positive Bilanz. CRN sprach mit ihm.

Autor:Redaktion connect-professional • 20.10.2006 • ca. 1:10 Min

Inhalt
  1. Aastra vor Avaya und Nortel
  2. Partnerschaft als Erfolgsgeheimnis

Wie man ein Unternehmen in ein anderes Unternehmen integriert weiß Andreas Latzel inzwischen ganz genau. Denn bevor er die Berliner DeTeWe unter das Dach der kanadischen Aastra bringen musste, konnte er diese Managementaufgabe an der sehr viel kleineren, deutschen Landesgesellschaft von Ascotel erproben: Bereits im September 2003 hatte Aastra den ehemaligen Business-Telefonbereich der Schweizer Ascom übernommen. Latzel formte aus der »Ascotel«-Abteilung die deutsche Aastra-Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main.

Nachdem die Kanadier – Sitz der Firmenzentrale ist Concord im Bundesstaat Ontario – damit in Europa Fuß gefasst hatten, schluckten sie im Februar 2005 die Telefonsparte des EADS-Konzerns. Kein halbes Jahr später griffen sie bei der angeschlagenen DeTeWe zu, die deren Mutterkonzern Röchling seit geraumer Zeit veräußern wollte. Mit Aastra kam ein in Europa zwar unbekannter, aber relativ starker und solider Käufer: Während Detewe zuletzt einen Umsatz von 234 Millionen Euro erreichte, kamen die Kanadier im Jahr 2005 auf stattliche 367 Millionen Euro.

Bei Detewe wartete auf Latzel eine Großbaustelle: Das Unternehmen war im schnelllebigen Telekommunikationsgeschäft zu lange im Tempo einer Behörde unterwegs gewesen und hatte es versäumt, den Vertrieb europaweit aufzustellen. Während der langjährige Hauptabnehmer Deutsche Telekom längst Telefone in Asien orderte, betrieb Detewe hierzulande eine personalintensive Fertigung. Starke Einschnitte blieben deshalb nicht aus: Während im Unternehmen vor drei Jahren noch rund 1.600 Mitarbeiter beschäftigt waren, zählt die Aastra-Detewe-Gruppe aktuell noch 650 Mitarbeiter. Der Tournaround scheint damit geschafft zu sein: Durch die Eingliederung in die Aastra-Gruppe mit 14 europäischen Landesgesellschaften ist eine europaweite Vertriebsplattform kein Problem mehr: »DeTeWe ist integraler Bestandteil der Aastra und damit in West-Europa und Nordamerika flächendeckend vertreten. Hinzu kommen selektiv weitere Länder weltweit«, erläutert Latzel.