Actebis muss sich auf neue Eigentümer vorbereiten
Die Gerüchte verdichten sich: Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius (München) will bei Arques (Starnberg) einsteigen. Actebis bekäme dadurch einen neuen Eigentümer. Noch schweigen alle Beteiligten dazu. Nur die Analysten frohlocken: »Arques-Papier kaufen«, tönte es aus den Bankhäusern.
- Actebis muss sich auf neue Eigentümer vorbereiten
- Stimmungstief im Geldmarkt
Kein Kommentar ist auch ein Kommentar. Diese alte Binsenweisheit dürfte auch im Fall Arques zutreffen. Nachdem das »Handelsblatt« über einen eventuellen Einstieg der Münchener Aurelius AG bei der Arques AG, Starnberg, berichtete, gingen bei den beiden Beteiligungsgesellschaften erst einmal die Jalousien runter. »Kein Kommentar« und »keine Stellungnahme« lauteten die dürftigen Reaktionen. So etwas nährt natürlich ein Gerücht, lässt es fast schon zur Tatsache mutieren. Dabei könnte sich Arques-Chef Michael Schumann zumindest über eines freuen: Die Börse reagierte prompt und die Arques-Aktie stieg zeitweise um über 15 Prozent, unterm Strich um etwa sechs Prozent.
Und die Analysten gaben bereits das Kommando: »Füße auf den Tisch und abwarten.« Sie rechnen bei weiter steigenden Kursen mit ordentlichen Renditen. Wie weit die Phantasie der Geldhäuser binnen weniger Stunden gehen kann, zeigt das Beispiel des Bankhauses Lampe KG in Düsseldorf. Von dort kommt die Analysten-Parole: »Kaufen«. Noch kurz zuvor hatten sie von Kaufabsichten abgeraten.
Dabei ist klar: Aurelius mit einem Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2008 von knapp 299 Millionen Euro, einem Ebitda von 17,5 Millionen und einem Free Cash Flow von 6,3 Millionen, wird den Einstieg nicht allein meistern können. Die Münchner brauchen einen Partner für diesen Deal und der ist wohl schon gefunden. Schließlich weist Arques fürs erste Halbjahr ein Konzernumsatzvolumen von 2,6 Milliarden Euro, ein Ebitda von knapp 30 Millionen und einen Free Cash Flow von etwas über 39 Millionen Euro aus. Hier drängt sich natürlich der Vergleich Schaeffler und Conti auf. Bei allen Unterschieden gibt es viel Gemeinsames zwischen den beiden Unternehmen. Aurelius wie Arques kaufen auf, Aurelius Beteiligungen zwischen zehn und 500 Millionen, Arques ab 30 Millionen, und begleiten die Unternehmen auf dem Weg zu einer positiven Entwicklung. Zudem kennt Aurelius-Vorstands- Chef Dirk Markus das Ziel seiner Begierde mehr als gut: Er gründete 2002 zusammen mit Peter Löw, der mittlerweile ein anderes, eigenes Unternehmen führt, Arques. Und: Beide Gesellschaften tummeln sich in der Hightech- und Medien-Landschaft. So gehört Aurelius neben RTL Shop, der führende Schweizer Systemintegrator Connectis AG und Schleicher Electronic. Arques wiederum hat sich unter anderem neben der Siemens Home and Office Communication Devices (SHC), den Broadline-Distributor Actebis einverleibt.