Ist das rechtens?

Adidas kontrolliert den Online-Channel

28. Juni 2012, 10:56 Uhr | Nadine Kasszian
Quelle: Fotolia, by studio

Spätestens bis Januar 2013 ändert Adidas seine E-Commerce-Richtlinien und will damit verhindert, dass seine Markenprodukte auf Plattformen wie Amazon oder Ebay verkauft werden. Unter bestimmten Umständen ist ein solches Vorgehen rechtens und könnte auch in der IT-Branche Schule machen.

Der Sportartikelhersteller Adidas geht in seiner E-Commerce-Strategie eigene Wege, die sich auch auf den IT-Handel auswirken könnten, wenn dieses Beispiel Schule macht. Das Unternehmen hat beschlossen, dass seine Artikel ab Januar 2013 nicht mehr auf den Online-Verkaufsportalen Amazon und Ebay zu finden sein werden. Die Adidas Group hat neue Richtlinien für den Internethandel veröffentlicht, die einen Verkauf von Erzeugnissen des Herstellers auf Plattformen ausschließen, die gebrauchte oder beschädigte Ware anbieten, private Verkäufe zulassen, mehrere Verkäufer für ein und das selbe Produkt haben oder keinen Markenshop für jede zu Adidas gehörende Marke bieten. Damit verbietet Adidas quasi den Verkauf über Amazon und Ebay. Das Unternehmen will dafür sorgen, dass die Produkte des Sportartikelanbieters nur über genehmigte Webseiten erfolgen. Die Händler sollen sich dabei an rein formale Kriterien halten.

Auf Anfrage von Computer Reseller News stellt Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke jedoch klar, dass eine solche Untersagung nicht grundsätzlich zulässig ist. Es sei dennoch zu beobachten, dass Markenhersteller in den Verträgen mit ihren Händlern vermehrt mit AGB-Klauseln arbeiten, die den Vertrieb der Waren über Internet-Auktionsplattformen (sog. selektive Vertriebssysteme) untersagen. Solche Klauseln bedürfen laut Solmecke der wettbewerbsrechtlichen und kartellrechtlichen Überprüfung, um letztlich über die Zulässigkeit entscheiden zu können.


  1. Adidas kontrolliert den Online-Channel
  2. Unzulässige Wettbewerbsbeschränkung?
  3. Keine Beschränkung des Kundenkreises
  4. Bei Markenprodukten kommt es auf das Image an

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