Wegen des sich zuspitzenden Streits um die Urheberrechtsabgabe mit der Verwertungsgesellschaft Austromechana setzt Amazon die Lieferung von Elektronikgeräten mit Speichermedien nach Österreich vorläufig aus. Neben Audio- und TV-Lösungen mit eigenem Speicher sind davon auch Smartphones betroffen.
Nachdem die österreichische Verwertungsgesellschaft für urheberrechtlich geschützte Inhalte (Austromechana) derzeit mit Nachdruck versucht, die Urheberrechtsabgabe auf elektronische Geräte mit Speichermedien im Handel durchzusetzen, hat Amazon vorerst die Lieferung einiger Artikel nach Österreich eingestellt. Das berichtet die Zeitung Die Presse. Davon betroffen sind all jene Geräte, mit denen sich urheberrechtlich geschützte digitale Inhalte vervielfältigen und speichern lassen. Somit können viele ITK-Produkte wie MP3-Player, Festplattenrecorder, Fernsehgeräte mit Aufzeichnungsfunktion, oder auch Smartphones derzeit nicht mehr von Amazon selbst an eine österreichische Postadresse bestellt werden. Dennoch ist die Bestellung über einige Händler im Amazon Marktplatz auch in Österreich weiterhin möglich.
Während viele andere Händler, darunter auch einige Onlineshops aus Deutschland, die Urheberrechtsabgabe in Österreich wie gewünscht abführen, weigert sich Amazon bisher mit der Begründung, dass man die Abgabe bereits in Deutschland entrichte. Somit müssten die Kunden einen zweifachen Aufschlag bezahlen. Wie lange der Lieferstopp andauern wird, kann Amazon bislang offenbar nicht absehen. Sollte es keine Einigung geben, könnte der Fall sogar bis zum Europäischen Gerichtshof gehen, der dann über die Modalitäten der Urheberrechtsabgaben an die einzelnen Verwertungsgesellschaften in den Ländern entscheiden müsste.