SD-WAN im Handel

Analoges Einkaufen, digitaler Check-out

14. April 2021, 9:00 Uhr | Autor: Simon Pamplin / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Den Flaschenhals entschärfen

So besteht das Problem meist darin, dass herkömmliche, router-basierte Unternehmensnetze auf Basis von MPLS-WAN-Links (Multi-Protocol Label Switching) diese Anforderungen nicht oder nur bedingt erfüllen. Der Hauptgrund ist ihre zentralistische Struktur: Der gesamte Datenverkehr von den Geschäften läuft über ein zentrales Unternehmens-Rechenzentrum. Dies kann sich zu einem Flaschenhals entwickeln.

Anders gelagert ist der Fall bei softwarebasierten WAN-Technologien: SD-WAN-Plattformen verfügen über Funktionen, um Datenpakete, die beim Transport verloren gingen, erneut zu übermitteln, und das in der vorgesehenen Reihenfolge. Sollte eine WAN-Verbindung komplett ausfallen, schaltet ein SD-WAN gegebenenfalls auf eine andere Verbindung um. Das kann ein anderer Internet-Pfad sein, aber auch ein 4G/5G-Mobilfunk-Link.

Wichtig ist darüber hinaus, dass bei einem SD-WAN die Netzwerkspezialisten festlegen können, welche Qualitätskriterien für bestimmte Verkehrsarten und Verbindungstypen gelten sollen. Präsentiert beispielsweise ein Kundenberater einem Interessenten auf dem Tablet verschiedene Varianten einer Luxusuhr, dann erhält der entsprechende Datenverkehr Vorrang vor weniger zeitkritischen Transfers, etwa dem Abgleich der Warenbestände im Geschäft mit dem des Zentrallagers.

Speziell beim Bezahlen an einem smarten Check-out-Terminal kommt ein weiterer Faktor ins Spiel: Ein SD-WAN kann Datenströme voneinander trennen. Kreditkarteninformationen und die Daten einer Girocard werden beispielsweise auf separaten Kanälen mit einem besonders hohen Schutzfaktor übermittelt. Das bedeutet einerseits Sicherheit für den Kunden, andererseits erfüllt ein Händler dadurch die Sicherheits- und Compliance-Vorgaben von Banken und Kreditkartenfirmen.

Digitale Services als Beitrag zur Kundenzufriedenheit

Softwarebasierte WANs können für den Einzelhandel Grundlage für digitale Services werden, die zur Kundengewinnung und -bindung beitragen. Gerade die Käuferschicht ab 20 Jahren erwartet, dass sie im Ladengeschäft nicht nur eine perfekte Beratung erhält, sondern auch perfekte Dienstleistungen wie smartes Bezahlen und Hinweise auf relevante Angebote auf dem Smartphone.

Simon Pamplin ist Technical Director bei Silver Peak

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Einzelhändler für Luxuswaren statten ihr Verkaufspersonal oft mit Tablets aus, um den Kunden damit ein spezielles Einkaufseebnis zu bieten. Die Waren oder Varianten von Produkten sollen damit besser präsentieren werden. Der Hintergrund: Nach den Erfahrungswerten von Händlern erfolgen Käufe im Luxussegment häufig aus einem Impuls heraus. Je größer das Angebot, das ein Geschäft präsentieren kann, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Interessent ein edles Stück erwirbt. Doch in etlichen Fällen war genau das Gegenteil der Fall: Die App auf den Tablets reagierte wegen der schlechten WAN-Anbindung nur verzögert. Die Konsequenz waren verärgerte Interessenten, die das Geschäft verließen, ohne einen Kauf zu tätigen.

 


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