Einfallstor für Cyber-Kriminelle

Android-Sicherheitslücke betrifft 900 Millionen Nutzer

26. Januar 2015, 16:40 Uhr | Quelle: Bitdefender
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Ältere Versionen des mobilen Betriebssystems Android werden laut Anbieter Google künftig keine Sicherheitsupdates mehr für die Komponente "WebView" erhalten. Davon betroffen sind weltweit etwa 60 Prozent aller Android-Nutzer, da sie nicht die aktuellen Versionen 4.4 ("KitKat") oder 5.0 ("Lollipop") auf ihren Smartphones verwenden.

"WebView" ist ein wichtiger Bestandteil von Android. Die Komponente dient zur Darstellung von Web-Inhalten, etwa von Werbung in Anwendungen. Da sie auch solche Inhalte aus dem Internet anzeigt, die möglicherweise nicht vertrauenswürdig sind, wird sie besonders anfällig für Angriffe. Angesichts des hohen Aufkommens an Malware, die sich als Werbung tarnt, können Cyber-Kriminelle sehr einfach potenziell schädlichen Code über Webview ausführen. Eine mögliche neue Sicherheitslücke könnte dabei 900 Millionen Android-Smartphones auf unbestimmte Zeit gefährden. Derzeit gibt es insgesamt 11 bekannte Sicherheitslücken, die verschiedene Versionen von Webview betreffen. Diese werden alle von Metasploit erkannt, einem beliebten Werkzeug für Penetrationstests. Nutzer mit nicht mehr unterstützten Android-Versionen besitzen zwei Sicherheitsoptionen: Sie können ein neues Smartphone kaufen – allerdings ist Android 5.0 nur auf ausgewählten Geräten verfügbar – oder ihr vorhandenes Mobiltelefon rooten und eine Migration auf eine Drittanbieter-ROM wie "CyanogenMod" durchführen.

Update-Prozess bei Google

Eine große Herausforderung für die Sicherheit von Android-Geräten besteht darin, dass Google nur über einen Zeitraum von 18 Monaten Updates bereitstellt. Danach sollten Nutzer davon ausgehen, dass sie keine weiteren Aktualisierungen mehr erhalten – unabhängig davon, wie viele Schwachstellen aufgedeckt werden. Geräte mit älteren Android-Versionen als 4.3 dürften höchstwahrscheinlich bereits eine Reihe nicht behobener Schwachstellen aufweisen. Mit der aktuellen Version Android 5.0 werden Updates für alle wesentlichen Komponenten direkt über Google-Play bereitgestellt. Dadurch bleiben Geräte- und Mobilfunkanbieter beim Update-Prozess außen vor und können die Nutzer nicht mehr unterstützen.

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