Aktionäre rechnen mit Starnberger Beteiligungsgesellschaft ab
Arques steht vor einem Scherbenhaufen
In einer turbulenten Hauptversammlung der Arques AG ist bei den Neuwahlen fast der komplette Aufsichtsrat durchgefallen. Der neue Arques-CEO, Gisbert Ulmke, räumte Fehler und Vertrauensverlust ein, was der umstrittene Tiscon-Deal belegt. Außerdem ringt Arques noch mit Siemens und der Otto-Gruppe.
Showdown und Generalbrechnung bei der gestrigen Hauptversammlung des Starnberger Beteiligungsunternehmens Arques AG. Lediglich 7 Prozent des stimmberechtigten Kapitals waren in der Schlossberghalle versammelt, was ihre Abrechnung mit der Arques-Verwaltung begünstigte. Fast alle von Arques vorgeschlagenen Aufsichtsräte fielen bei der Neuwahl zum Kontrollgremium durch. Bis auf den Münchner Rechtsanwalt Rudolf Falter versagten die Aktionäre den Kanidaten die Zustimmung, damit muss auch der Aufsichtsratsvorsitzende Georg Obermeier abtreten.
Arques steht ohne Aufsichtsrat da, es muss nun laut Aktiengesetz vom Amtsgericht neu und »so schnell wie möglich« der Aufsichtsrat besetzt werden. »Das operative Geschäft sowie die Kontinuität der strategischen Weiterentwicklung der Arques Industries AG sind durch den Vorstand gesichert«, meldet das Unternehmen.
Der zur Hauptversammlung neu bestellte CEO Gisbert Ulmke, zuvor für Finanzen bei Arques zuständig, räumte in seiner Antrittsrede Fehler des Arques-Management ein. Man habe zu teuer und zu riskant eingekauft und Vertrauen bei Aktionären und der Öffentlichkeit verloren. »Da hat Arques in den vergangenen Monaten und Jahren viel Porzellan zerschlagen«, sagte Ulmke.
Arques hatte vergangenes Jahr einen Verlust von 130 Millionen Euro eingefahren und muss derzeit radikal sparen, um die hohe Verschuldung abzubauen. Ulmke hält am Ziel fest, 2010 wieder einen Gewinn schreiben zu wollen.
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