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Exklusiv-Interview

»Auch Enterprise-Geschäft immer öfter über Partner«

Der Software-Hersteller Adobe blickt auf das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte zurück. Kein Grund indes, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wie Deutschlandchef Fritz Fleischmann im <i>CRN</i>-Gespräch deutlich macht: Die Einführung einer neuen Plattform für Web-Applikationen und der Ausbau des Enterprise- Channels bilden die Schwerpunkte des Jahres 2008.

Autor:Michael Hase • 9.1.2008 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. »Auch Enterprise-Geschäft immer öfter über Partner«
  2. Öffnung gegenüber der Entwickler-Community
  3. Vertikal aufgestellt
  4. Glänzende Geschäfte

CRN: Adobe hat den Umsatz 2007 um fast ein Viertel gesteigert. Das Unternehmen begründet das starke Wachstum mit der Einführung der Creative Suite 3 und dem anhaltend guten Geschäft mit Acrobat – also mit klassischen Adobe-Produkten. Hatte das Portfolio des 2005 übernommenen Anbieters Macromedia keinen signifikanten Anteil am Erfolg?

Fleischmann: Doch! Das dynamische Wachstum lässt sich ganz wesentlich darauf zurückführen, dass wir die Macromedia-Produkte vollständig in die Creative Suite 3 integriert haben. Diese Integration ist imMarkt sehr positiv aufgenommen worden, und auf diese Weise haben die Macromedia- Produkte sehr viel zu unserem Erfolg beigetragen.

CRN: Macromedia steht vor allem für Flash. Spielt die Technologie auch im Adobe-Portfolio eine zentrale Rolle?

Fleischmann: Ja, die Flash-Technologie bedeutet eine überaus wertvolle Ergänzung unseres Portfolios. Zusammen mit PDF bildet Flash die Grundlage der neuen Adobe Integrated Runtime (AIR), die wir als ganz wichtige Zukunftstechnologie ansehen. Auf Basis der AIR-Plattform können Web-Applikationen entwickelt werden, die auch offline auf dem Desktop laufen. Damit sind wir in der Lage, das Internet auf den Desktop zu bringen. Strategisch ist das ein großer Schritt für uns, weil wir uns damit von einem Tool- Anbieter zu einem Applikationslieferanten entwickeln. Zugleich werden wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den Begriff »Web 2.0« mit Leben zu füllen.

CRN: Inwiefern?

Fleischmann: Wir verschaffen dem Anwender eine ganz neue Erfahrung. Der Umgang mit PDFDokumenten und Formularen ist vielleicht doch etwas langweilig. Mit Flash und vor allem mit den neuen Applikationen auf Basis von AIR wird das Ganze auf einmal cool. Für den Anwender ist das erfrischend. Wir reden von »Engagement«: Die Interaktion über das Internet, der Umgang mit Inhalten soll einfach mehr Spaß machen.

CRN: Aber profitieren davon auch professionelle Anwender?

Fleischmann: Natürlich ist das kein Selbstzweck. Mit den neuen Applikationen kann der Anwender viel mehr anfangen – zum Beispiel auf die Back-Office-Systeme von SAP oder Oracle zugreifen. Ursprünglich beschränkten sich diejenigen, die im Unternehmen mit diesen Systemen umgehen konnten, auf eine kleine, spezialisierte Klientel. Mit der Adobe-Technologie schließen wir eine Lücke und öffnen diese Systeme für die breite Masse der Anwender. Darin liegt der Mehrwert. Nicht ohne Grund ist SAP eine enge Allianz mit uns eingegangen.