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Auf dem Weg zum Echtzeitunternehmen (Fortsetzung)

Autor: Redaktion connect-professional • 5.5.2005 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Auf dem Weg zum Echtzeitunternehmen
  2. Auf dem Weg zum Echtzeitunternehmen (Fortsetzung)

Flexible Prozesse
Besonders deutlich wird das Konzept der »Adaptiveness« in der Fertigungsindustrie: Hier liegt die Stärke in der Flexibilisierung und Anpassung der Produktion sowie sämtlicher Lieferketten-Abläufe, um jederzeit auf veränderte Marktlagen und Absatzschwankungen reagieren zu können. Firmen produzieren, was der Markt aktuell verlangt, und nicht, was die Prognose vor einem Vierteljahr errechnet hat. So entsteht keine unnötige Lagerhaltung und ebenso nicht die damit verbundene Kapitalbindung, tödlich für jedes Unternehmen im globalen Wettbewerb. Je flexibler die Prozesse und das Management an Kundenanforderungen ausgerichtet werden können, desto höher die Wertschöpfung, und desto profitabler das Unternehmen.
Um die Prozesse kundenfreundlicher zu gestalten, müssen Fertigungsunternehmen ihre Produktions- und Wertschöpfungsabläufe horizontal und vertikal integrieren. Die  Lieferkette, inklusive Partner und Lieferanten, steht dabei für die horizontale, die eigenen Prozesse von der Führungsetage bis zur Produktionsmaschine für die vertikale Integration. Wo dies gelingt, erhöht sich die sogenannte »Asset Velocity«, der Indikator für die Umschlaggeschwindigkeit von Materialien und Grundstoffen. Dieser wiederum ist entscheidend für Kosten und Rendite - je höher die Umschlaggeschwindigkeit, desto höher der Ertrag.

Gute IT-Basis
Diese umfassende Einbindung erfolgt nicht ohne eine geeignete Integrationsplattform. Die technologische Basis unterstützt die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, ohne dass für jeden einzelnen eigene Schnittstellen definiert werden müssen. Erst eine derartige IT-Basis ermöglicht den durchgängigen, rollen- oder aufgabenspezifischen Informationsaustausch und fertigungsbezogene Analysen. Service-basierte Architekturkonzepte erfüllen diese Anforderungen, da sie nicht auf einer Integration unterschiedlicher Softwareprogramme basieren, sondern auf der Zusammenarbeit einzelner Dienste aus diesen Programmen. Auf diese Weise können die Anwendungen Nachrichten austauschen, ohne dass in die Applikation selbst eingegriffen oder diese sonst angepasst werden muss.
Dieses flexible Ablauf- und Softwarezusammenspiel muss für unternehmensübergreifende Wertschöpfungsprozesse auch Beteiligte einbeziehen. Die gewonnenen Daten fließen in ein zentrales ERP-System ein, werden dort analysiert und bilden die Basis für Businessentscheidungen. Dies alles geschieht in Minuten- oder Viertelstunden-Einheiten, nicht etwa in wöchentlichem Rhythmus, wie es heute der gängigen Praxis entspricht. Das Echtzeitunternehmen wird langsam, aber sicher Realität, und ist mit heutigen Technologien umsetzbar. Wer sich diesem Ansatz zur Unternehmenssteuerung entzieht, wird im globalen Wettbewerb in Zukunft ins Hintertreffen geraten.