Techniker für Mobilfunkmasten, die Leitungsmessungen durchführen, müssen wissen, ob die zu testende Leitung Strom führt oder nicht. Dies mag zwar offensichtlich erscheinen, doch selbst erfahrene Techniker müssen sich mit der im Laufe der Zeit immer höher gewordenen Anzahl an Leitungen und Antennen an einem Funkmast zurechtfinden. Heute kann ein einziger Mast zehn oder mehr unterschiedliche Sender/Empfänger-Kombinationen nebeneinander beherbergen. Leitungen können dabei leicht vertauscht werden.
Es gibt eine sichere Methode, Beschädigungen durch das versehentliche Anschließen stromführender – statt wie gedacht stromloser – Leitungen zu vermeiden: Vor dem Messen wird ein HF-Leistungsmesser an die Leitung angeschlossen. Leuchtet weder das gelbe noch das rote Licht auf, kann die Leitung sicher an das Messgerät angeschlossen werden. Ein weiterer Grund für den Einsatz einer HF-Leistungsanzeige ist, dass Beschädigungen an Kabelabschlüssen vermieden werden. Bestimmte Leitungsmessungen werden mittels Kopplung eines HF-Eingangs (ein mW) in ein Kabel mit einem präzisen 50-Ohm-Abschlusswiderstand durchgeführt. Techniker können damit die Reflexion der Leitung näher untersuchen. Diese Abschlüsse weisen eine maximale Nennleistung von einem Watt auf. Wird nun versehentlich ein 50-Ohm-Abschluss an das Ende einer stromführenden Leitung angeschlossen, die bis zu 40 Watt Leistung überträgt, führt dies zur Beschädigung des Abschlusses.
Bei Leitungstests bezüglicher passiver Intermodulationsprodukte (PIM) muss die Messung an stromführenden Kabeln erfolgen, da PIM/Produkte durch die Kombination aus zwei HF-Übertragungen mit benachbarten Frequenzen entstehen. Ein spezieller Abschluss sollte an das Kabelende angeschlossen werden, der bis zu 40 Watt HF-Leistung widerstehen muss.