Paradigmenwechsel beim Ethernet

Auslaufmodell Technikfreak

27. März 2007, 8:24 Uhr | Markus Reuter

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Größte Herausforderung Security

Damit VoIP und alle anderen Dienste funktionieren, ist es neben Priorisieren unbedingt nötig, einen Teil der Sicherheitsaufgaben der Switch-Infrastruktur anzuvertrauen. Denn VoIP stellt nicht nur extrem hohe Anforderungen an die Service- und Betriebssicherheit. Auch die Natur des Netzes hat sich durch die Arbeitsweise der User grundlegend verändert, wie auch Gartner angibt. Die Einteilung in innen und außen gelingt nicht mehr, da das Netz Gast-User aufnehmen, sich für Partner öffnen und vor allem immer mehr mobile User ankoppeln muss. »Die Laptop- Verkaufszahlen legen nahe, dass immer mehr User mobil sind. In drei bis fünf Jahren muss ein Netz auch PDAs und Smartphones erkennen und autorisieren«, erklärt SMC-Manager Adamski. Außerdem legen zahlreiche Studien von Analysten wie IDC und Gartner nahe, dass der Großteil der Angriffe aus dem LAN erfolgt.

Große Hersteller wie Cisco, Hewlett- Packard, IBM, Juniper, Symantec, aber auch kleinere wie Enterasys und Sophos, haben so genannte Network-Access-Control- Konzepte erarbeitet. Hierbei kommuniziert ein Workgroup-Switch per 802.1XProtokoll mit einem Host und weist ihm erst dann Zugriffsrechte zu, wenn der Client vorkonfigurierte Bedingungen erfüllt.

»Die Themen Netzwerk, VoIP und Sicherheit verschmelzen zu einem Block«, sagt Günther Haag, Geschäftsführer des Systemhauses Stemmer. »802.1X ist das wichtigste Thema in der Infrastruktur. Es gehört aber keinem einzelnen Hersteller, sondern definierten standardisierten Schnittstellen«, betont Kracke von 3Com. »Die fundierte Ausbildung auf dem Gebiet Security wird für einen Netzwerk-Reseller extrem wichtig, denn die Themen Infrastruktur und Sicherheit sind nicht mehr zu trennen.« »Das Thema 802.1X wird bereits im gehobenen Mittelstand von den Kunden selbst angefragt«, ergänzt Mike Lange von D-Link.

»Wir werden mehrere Maßnahmen einleiten, um unsere Partner darauf vorzubereiten «, sagt Peter Schaudeck von Hewlett- Packard Procurve. »Wir wissen aber auch, dass wir nicht jeden Netzwerk-Reseller zu einem Security-Partner machen können. So groß ist der Markt nicht«, erklärt Josef Brunner, Security-Solutions- Manager bei Enterasys Network. Die Ausgangslage sei ähnlich wie bei der Konvergenz von Voice und Netzwerk. Jede Seite müsse die »Sprache« der anderen lernen, so dass sich beide gegenseitig verstehen.


  1. Auslaufmodell Technikfreak
  2. Andere Hebel und Modelle
  3. Größte Herausforderung Security
  4. Reseller stehen vor schwerer Aufgabe

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