Automatisierte Betriebswirtschaft (Fortsetzung)
- Automatisierte Betriebswirtschaft
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Nahe am Standard
Die Implementierung begann dann Mitte 2003. Um Schwierigkeiten bei späteren Updates zu vermeiden, orientierte sich das Projektteam eng an den Standardvorgaben der angeschafften Unternehmenssoftware. »Wir mussten zwar unsere Arbeitsweise an einigen Stellen ändern, doch das hat sich gelohnt. Heute sind unsere Abläufe in vielen Unternehmensbereichen effektiver«, freut sich Heublein. Als Beispiel nennt er die Änderungen in der Logistik. Früher hätten sich die Mitarbeiter Sammelaufträge aus dem Vertrieb abgeholt. Heute hingegen kämen die Papiere direkt aus dem Drucker am Arbeitsplatz. »Ein kleiner Eingriff, der unseren Mitarbeitern viel Lauferei erspart«, erzählt der Manager.
Für die Reihenfolge- und Terminplanung in der Fertigung nutzt seine Firma die Branchenlösung Nakus von Tectura. Eine wichtige Rolle spielen dabei Stücklisten, die gemeinsam mit dem Produktionsauftrag in den Fertigungsprozess eingebracht werden. Der Auftragsstatus wird bei den einzelnen Arbeitsgängen weiterhin manuell umgestellt. 80 Prozent der Fertigungsaufträge beziehen sich auf gängige Waren, die regelmäßig nachgefertigt werden und generell ab Lager lieferbar sind. Den Rest bringe die Fertigungsdisposition auch ohne maschinengestützte Detailplanung in der Produktion unter, versichert Heublein. Eine Besonderheit liegt darin, die Fertigung in Leipzig in den Planungsprozess der Unternehmenszentrale im hessischen Schotten einzubinden. »Um die Produktionsdaten beider Standorte zusammenzuführen, planen wir in Schotten die Produktion für das Leipziger Werk. Die Produktionsaufträge übermitteln wir via Datenübertragung«, erklärt Heublein die Verbindung zwischen beiden Werken.
Die Umstellung auf Navision ging Anfang 2004 auf technischer Seite über die Bühne. Das heißt jedoch nicht, dass die Mitarbeiter gleich alle Möglichkeiten der neuen Software voll ausschöpften. »Verhaltensweisen, die über Jahrzehnte geprägt sind, lassen sich nicht über Nacht ändern«, gibt Heublein zu bedenken. Um beispielsweise aktuelle Produktionstermine zu erfahren, greifen einige Mitarbeiter immer noch instinktiv zum Telefonhörer, obwohl die Informationen mittlerweile in der Navision-Anwendung zu finden sind. In Unternehmensbereichen, die durch das neue ERP-System stark entlastet wurden, sei die Akzeptanz höher als in Abteilungen, in denen die neue Transparenz mit zusätzlichem Erfassungsaufwand verbunden ist.