Viele Kollegen machen mit dem Urlaubsgeld am Ballermann auf dicke Hose. Für die Daheimgebliebenen bieten Spielereien wie Badeinseln die Möglichkeit, den arroganten Schnöseln eine mitzugeben.
Sommerzeit ist Reisezeit – und wer hierzulande zur privilegierten Arbeitnehmerkaste gehört, freut sich nicht nur über freie Tage, sondern auch über den hübschen kleinen Bonus namens »Urlaubsgeld«. Eigentlich ist das Urlaubsgeld noch höher als das Weihnachtsgeld anzusiedeln, schließlich muss man davon nicht Geschenke für die nervenden Verwandten finanzieren, sondern kann gepflegt – nur für sich, ganz egoistisch – auf den Putz hauen: Ob man sein Haupt schon früh morgens in einen Eimer Sangria am Ballermann versenkt oder den Familienmenschen beim Urlaub mit Schwester, Nichte und Neffe am Balaton mimt. Während die Kollegen bei hochtropischen Temperaturen nach den ersten Tsetse-Fliegen im Büro Ausschau halten, schmeckt der Billigfusel am Strand mit den leichtverdienten Euros gleich wie Schampus, direkt aus französischen Keltereien importiert.
Doch auch für die Daheimgebliebenen gibt es Möglichkeiten, das Geld (sinnlos) auf den Kopf zu hauen. Das Internet bietet tolle Anregungen, was Mensch noch nicht hat, aber haben will, um damit den braungebrannten Kollegen doch noch eins auszuwischen. Beispielsweise ist bei Amazon eine Badeinsel von »Polydock« erhältlich. Das Monster in elfenbein-beige misst 6,6 Meter Mal drei Meter, bietet einen Auftrieb von 5.360 Kilo und kommt mit zwei Komfort-Badeleitern, vier Klampen und einer speziellen Antirutschoberfläche. Wer 8.350 Euro Urlaubsgeld über hat und das Paket mit mehreren hundert Kilos wuchten kann, erhält hier etwas wirklich Einmaliges, wie zahlreiche Rezensionen belegen. Einem Käufer hat die Insel als stabiles Behilfsfundament den Bau eines Hauses in einem Sumpfgebiet ermöglicht, ein anderer nutzt die Insel als mobilen Parkplatz auf der Hamburger Binnenalster, um seinen Maybach knöllchenfrei, aber in Boutique-Nähe abstellen zu können. Oder man verankert die Insel gleich in einem Badesee, gründet eine Nation und tritt wie Griechenland auch ohne funktionierende Wirtschaft der EU bei: Da würden die arbeitsscheuen Kollegen staunen. Doch Vorsicht, die Anmeldung einer eigenen PLZ ist teuer, da könnte das Urlaubsgeld schon nicht mehr ausreichen, wenn Hilfe von EZB und IWF ausbleibt.