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Brachliegende IT-Potentiale

Brachliegende IT-Potentiale. Für Finanzdienstleister spielt die IT zur Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse eine große Rolle. Doch um die Potentiale neuer IT-Lösungen voll auszuschöpfen, sollten Banken und Versicherungen ihre IT-Projekte verstärkt mit Reorganisationsmaßnahmen begleiten.

Autor: Redaktion connect-professional • 15.6.2005 • ca. 1:15 Min

Brachliegende IT-Potentiale

Die noch immer angespannte Wirtschaftslage in Deutschland und der anhaltende Kostendruck in den Banken haben dazu geführt, dass die Finanzinstitute ihre zum Teil drastischen ­Kostensenkungsprogramme auch im Jahr 2004 fortgeführt haben. Neben kurzfristig wirkenden Maßnahmen wie Standortreduzierung und Stellenabbau waren auch Integrationsmaßnahmen im Zuge von Post Merger Managements sowie interne Strukturveränderungen zu bewältigen. Inzwischen ist eine zunehmende Orientierung an länger­fristigen Konzepten erkennbar. Zu den strategischen Top-Themen der Banken in Deutschland gehören im Jahr 2005 die Optimierung von Prozessen in Front- und Backoffice genauso wie Überlegungen zur Auslagerung von ­Geschäftsprozessen, so das Ergebnis ­einer Befragung von 145 Entscheidern bei Finanzdienstleistern in Deutschland durch das Fraunhofer Institut für ­Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO).
Diese Vorrangstellung der Prozess­optimierung, gegenüber zum Beispiel Themen wie Kundenbindungsprogrammen und Standortreduzierung begründet sich darin, dass die Potentiale der Informationstechnologie noch unzureichend ausgeschöpft sind, obwohl die Finanzbranche eine sehr hohe IT-Durchdringung aufweist. Da sich allerdings herausgestellt hat, dass der Einsatz moderner IT heutzutage alleine nicht mehr ausreicht, um Wettbewerbsvorteile zu generieren, werden die Investitionen in IT-Infrastrukturen und neue Anwendungen zunehmend auf den Prüfstand wirtschaftlicher Nutzenbetrachtungen gestellt.
Stark investiert wird dennoch, denn die IT gilt weiterhin als Motor viel­fältiger und tief greifender Veränderungen in der Finanzdienstleistungsbranche. Ja, die IT soll auch zukünftig den Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen bilden. Die IT-Ausstattung am Bankarbeitsplatz der Zukunft soll dazu beitragen, die Wettbewerbsposition der Bank in zunehmend dynamischeren Finanzmärkten zu sichern. Darüber hinaus soll sie den Prozess der Unternehmensentwicklung unterstützen. Im Bereich der IT-Infrastrukturen planen die ­Banken in diesem Jahr deshalb ins­besondere die Weiterentwicklung der Lösungen für die Beraterarbeitsplätze, so ein weiteres Ergebnis der Studie Bank und Zukunft des Fraunhofer Instituts IAO.