Ganzheitliche Supply Chain
Voraussetzung dafür aber ist die genaue Kenntnis des Bedarfs beim Handel. Sicherlich haben die großen Marktteilnehmer in der Distribution ein Level erreicht, der kaum mehr Luft lässt, um signifikante Kostenpotenziale zu erschließen. Deshalb kann die Lösung nur im ganzheitlichen Supply Chain Management liegen, also dem optimalen Zusammenwirken der Information vom Hersteller bis zum Endkunden. Was letztendlich für den Zwischenhandel bedeutet, dass er die Bedürfnisse der einzelnen Beteiligten zusammenführen muss, also sehr genau über die einzelnen Wertschöpfungsteile informiert ist.
In Folge dessen wird die Automatisierung in der Kommunikation zwischen Hersteller, Distributor und Händler weiter zunehmen müssen. Zugleich warnen viele Grossisten vor dem Trugschluss, dass mittelfristig alle Leistungen mehr oder weniger kostenfrei zu bekommen sind. Selbst die heute noch häufig beworbenen Sonderkonditionen für Fracht und Transport wird sich die Distribution langfristig nicht mehr leisten können – nicht zuletzt wegen steigender Frachkosten, neuer Auflagen der Behörden bei Verpackungsmaterialen und anderem mehr.
Auf jeden Fall sei, so Hellmich, die ganzheitliche Supply Chain die größte Herausforderung der Distribution. Damit könne auch verhindert werden, dass Hersteller die Lager der Grossisten mit Ware »voll pumpen, die im schlimmsten Fall abgeschrieben oder unter Einkaufspreis verkauft werden muss«, wie Krings ergänzt. Sicher sei, so Klaus Schlichtherle, dass sich das Leistungsangebot der Distribution für den Fachhandel noch weiter verbessern wird. »Vorteile wie größere Sortimente, bessere Lieferqualität, höherwertigere elektronische Anbindung, optimierter Supply Chain und nicht zuletzt ein ausgefeiltes Finanzierungskonzept wie beispielsweise Kreditlimits, sind die Hauptaufgaben der Branche.« Und genau da, so der Tech-Data-Manager, unterscheide sich die Distribution eklatant vom Leistungsangebot der reinen Logistikunternehmen.