Leslie Ferry, Broadsoft:
"Nach der Liste an Vorteilen kommt im Report dann aber wieder die Warnung: First-Mover zahlten Lehrgeld und profitieren nicht vom Lerneffekt durch Vorbilder. Diese Aussage ist erstens trivial, da sie prinzipiell immer auftaucht, wenn es um neue Technik geht. Zweitens ist sie gefährlich, da abwartende Betreiber klare Wettbewerbsvorteile verlieren: Over-The-Top-Anbieter wie Google oder Microsoft sind zwar finanzkräftiger, aber auch an bestimmte Anwendungen wie Skype oder an Endgeräte wie Android gebunden. Betreiber mit eigenem Netz hingegen bleiben flexibel. Darüber hinaus riskieren Unternehmen, die lieber den unbeteiligten Beobachter geben, technischen Stillstand: veraltete Netze, veraltete Geräte und Dienste.
Betreibern geht es beim Ausbau einer neuen Technik nicht um den Dienst an der Menschheit allein. Die Analysten erkennen das und führen an, dass VoLTE bei allen Vorteilen nur schwierig Erlöse bringen wird. Sie übersehen dabei allerdings den wichtigen Markt für Unified-Communications. Die beste Möglichkeit, LTE-Investionen in Erlöse zu verwandeln, sind Geschäftskunden. Denn die ersten Volumenanwendungen von LTE werden Unified-Communications-Dienste für Unternehmen sein. Schon heute lassen sich mobile UC-Anwendungen über 2G/3G-Netze bereitstellen; Wenn Geschäftsnutzer auf LTE wechseln, werden die Betreiber Zugang zum margenstarken UC-Markt bekommen. Pioniere brauchen hier einfach einen klaren, strategischen Fokus."