Anbieter entwickeln neue Vermarktungsstrategien

Business Intelligence ist reif für den Mittelstand

24. Mai 2007, 4:59 Uhr | Michael Hase

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Wettbewerb auf dem BI-Markt weiterhin turbulent

Einen wesentlichen Erfolgsfaktor der IBM-Strategie sieht Vertriebsmanager Edwards in der Zusammenarbeit mit Resellern. Als Hersteller müsse IBM vor allem auf Anwender reagieren, »die uns immer häufiger sagen, wie eine Lösung aussehen muss, die ihre spezifischen Bedürfnisse erfüllt «, legt der Channel-Chef dar. Da sich die Anforderungen je nach Industriezweig unterscheiden, sei ein Anbieter zwingend auf Partner angewiesen, die über Branchen- Know-how verfügen. Weltweit möchte Edwards die Zahl der BI-Partner von derzeit 75 auf mindestens 150 ausbauen. In Deutschland arbeitet IBM aktuell mit zwölf spezialisierten Systemhäusern zusammen, zu denen Datasys, DPC und MIP gehören. Bei DPC versprechen sich die Verantwortlichen von der IBM-Strategie zusätzliche Marktchancen. Allein vom Preismodell her sei ihr Unternehmen damit wesentlich wettbewerbsfähiger gegenüber konkurrierenden Back-End-Lösungen etwa auf Basis von Microsofts SQL Server, meint Christiane Görges-Holzmüller, Sales Director bei DPC. »Wir befinden uns gerade in der Akquise eines Kundenprojekts, aus dem wir ohne die neuen IBM-Angebote schon draußen wären.« Ein Schwerpunkt des Dienstleisters liegt in der Versicherungsbranche.

Am Front-End bindet DPC je nach Kundenwunsch entweder Produkte von Spezialanbietern an oder entwickelt auf Basis des IBM-Toolsets Alphablox individuelle Lösungen. Ähnlich wie andere BI-Experten (siehe Interview) hat Görges-Holzmüller die Erfahrung gemacht, dass viele Mittelständler zwar bereits über BI-Lösungen verfügen. Die sind der Managerin zufolge aber häufig unzureichend umgesetzt. Oft handelt es sich, wie auch die BARC-Studie belegt, um selbst erstellte Lösungen auf Basis von Excel-Tabellen. Deren Funktionalität als BI-Tool ist jedoch eingeschränkt. Gerade dort setzt DPC den Hebel an: »Anwender kommen immer wieder an den Punkt, an dem es ihnen einfach zu lange dauert, bis Reports bereitstehen«, berichtet Görges-Holzmüller. »Oder sie ärgern sich über unzureichende Qualität der Daten.«

Dass Excel allein noch keine vollwertige BI-Lösung darstellt, weiß keiner besser als Microsoft selbst. Tatsächlich baut der weltgrößte Software-Konzern sein BI-Portfolio an Back- und Front-End seit längerem konsequent aus. Auf seiner ersten BI-Konferenz vor zwei Wochen in Seattle kündigte das Unternehmen noch für diesen Sommer den Performance Point Server an, in den Technologie des 2006 übernommenen BI-Spezialisten Proclarity eingeflossen ist, und für 2008 eine neue Version des SQL Servers, Code-Name »Katmai«. Der Wettbewerb auf dem BI-Markt dürfte weiterhin turbulent verlaufen – ähnlich wie die abgelaufene Saison der Fußball-Bundesliga.

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INFO

Business Objects GmbH
www.businessobjects.de

Cognos GmbH
www.cognos.com/de

Dittrich & Partner Consulting GmbH
www.dpc.de

Hapec GmbH
www.hapec.de

IBM Deutschland GmbH
www.ibm.com/de

Infomotion GmbH
www.infomotion.de

Microsoft GmbH
www.microsoft.com/de/de/

SAS Institute GmbH
www.sas.com/offices/europe/germany


  1. Business Intelligence ist reif für den Mittelstand
  2. Mittelstandsinitiative
  3. Microsoft und IBM bringen sich in Position
  4. Wettbewerb auf dem BI-Markt weiterhin turbulent

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