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Die Marktbereinigung geht weiter

Business Objects kauft Cartesis

Die Konsolidierung des Business- Intelligence-(BI-)Markts setzt sich fort: Business Objects kauft den französischen Business- Performance-Spezialisten Cartesis für 225 Millionen Euro.

Autor:Michael Hase • 3.5.2007 • ca. 1:05 Min

Business Objects, Anbieter von Business-Intelligence-(BI-)Software, übernimmt den Wettbewerber Cartesis für rund 225 Millionen Euro. Der Hersteller ist auf Lösungen für Business Performance Management (BPM) spezialisiert. Die Akquisition soll innerhalb von drei Monaten abgeschlossen sein. Beide Anbieter stammen aus Frankreich. Business Objects, IDC zufolge Marktführer bei BI-Software, unterhält zentrale Niederlassungen in Paris und San José, Kalifornien. BPM gilt derzeit als wesentlicher Treiber des BI-Markts. Mit der Software arbeiten vorwiegend Controller, um Einnahmen und Ausgaben zu planen oder Finanzdaten zu konsolidieren. Erst im März kündigte Oracle den Kauf des führenden Spezialisten Hyperion an. Durch die wachsende Marktbedeutung des Themas stellte sich für den BI-Generalisten Business Objects zunehmend die Notwendigkeit, sein BPMPortfolio zu ergänzen. Bereits im vergangenen September hatte der Hersteller den britischen Spezialisten ALG übernommen.

Mit Cartesis kauft Business Objects nun einen der führenden Spezialanbieter, der in den vergangenen zwölf Monaten einen weltweiten Umsatz von rund 100 Millionen Euro erzielte. Der direkte Rivale Hyperion war mit Erlösen von 222 Millionen Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr etwa doppelt so groß.

Cartesis verabschiedete erst zu Beginn des Jahres ein globales Partnerprogramm mit dem Ziel, den Direktvertrieb um einen Partnerkanal zu ergänzen. Zertifizierte Value Added Reseller sollten helfen, die steigende Nachfrage nach BPM-Lösungen zu bedienen. Diese Initiative, die Cartesis inzwischen auch in Deutschland gestartet hat, dürfte nach der Übernahme durch Business Objects kaum im Sande verlaufen. Denn die Franzosen setzen wie andere führende BI-Anbieter seit einiger Zeit, insbesondere im Mittelstandsmarkt, zunehmend auf indirekten Vertrieb.