Ein Paradebeispiel dafür ist Pauldirekt. 2008 gegründet verfügt die Online-Plattform heute über rund eine Million registrierte Nutzer und ist der einzige deutsche Shopping Club mit einem Schwerpunkt auf Unterhaltungselektronik. »Der Vorteil beim Start von Pauldirekt war, dass wir durch Getmobile schon ein großes Volumen im CE-Handel hatten, das wir nur weiter hochfahren mussten«, berichtet Wild. Das Erfolgsrezept sei es, knallhart zu kalkulieren und einen guten Schnitt zu machen: »Wir setzen wir auf einen Produktmix – nur mit iPod und Playstation ist nichts zu verdienen.« Eine entscheidende Rolle spiele auch Geschwindigkeit: So hat Pauldirekt eine sehr schlanke Mannschaft mit nur 14 Leuten. Waren werden bei den Partnern reserviert und erst nach Eingang der Club-Bestellungen geordert, die Abwicklung läuft direkt über die hauseigene Logistik. Für Shopping Clubs seien vor allem Overstock-Waren, End of Life-Produkte und Markteinführungen besonders gut geeignet. »Wir arbeiten hier mehr und mehr mit den Herstellern selbst zusammen«, berichtet Wild.
Für den Firmenchef liegt hier ein wesentliches Erfolgkriterium. Viele Hersteller suchten den Weg in den E-Commerce, fürchteten sich aber vor Kanalkonflikten mit den eigenen Handelspartnern. »Der Wettbewerb wird dadurch entschieden, wer den besten Job für einen Hersteller machen kann«, so Wild. Für ein CE-Portal wie Pauldirekt seien hier die ITK-Etailer der härteste Wettbewerb: »Im Laptop-Bereich sind z.B. Notebooksbilliger.de eine echte Konkurrenz, da sie bei den Preisen ganz andere Möglichkeiten haben.« Während der Erfolgs-Etailer zunehmend auch in den stationären Handel geht, ist das Thema Multichannel für Wild nur bedingt relevant: »Wir haben im stationären Handel nun einmal keine Expertise.« Die Ecommerce Alliance bleibe daher bei dem Motto »Schuster bleib bei deinen Leisten«. »Wenn wir Multichannel machen, werden wir das nur mit Partnern tun und nicht selber.«