Neuanschaffungen unvermeidlich
- Cisco will in den Serverschrank
- Neuanschaffungen unvermeidlich
- Konkurrenz bleibt gelassen
- Best Breed versus Integration

Außerdem brauchen die Anwender den UCS 6120, eine Art Multiplexer, als Schaltzentrale für die vielen Serververbindungen im Rack, weiter neue Chassis und Adapter. Letztere lassen sich in 128 virtuelle Adapter aufteilen. Die Cisco-Chassis sollen je acht von Ciscos Serverblades fassen. Auch letztere haben eine Besonderheit: Durch Designmodifikationen bieten sie noch mehr Hauptspeicher als Intels neuester Prozessor, Nehalem, was ihre Eignung für virtualisierte Umgebungen erhöhen soll. Ein Schelm, wer Böses bei derart proprietären Abweichungen denkt: Selbstverständlich plane Cisco nicht, den Anwender vollständig zu vereinnahmen. »Wir sind offen für Partnerschaften aus dem Bereich der Serverhersteller«, betont Ulrich Hamm, Systemingenieur für Datenzentren bei Cisco. Außerdem gebe es ein offenes Software-Entwicklungskit, auf das die übrigen Virtualisierungsanbieter gern zurückgreifen dürften, wenn sie für UCS entwickeln wollten. Der Reiz der Technologie liege darin, dass man ein »virtuelles Patchkabel« habe und dass beim Switching der Datenpfad nicht mehr zwangsweise über den Hypervisor führe, was die Systeme insgesamt wegen der Prozessorbelastung verlangsamt. Das klingt schön und gut. Fragt sich nur, wer in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten seinen doch wahrscheinlich vorhandenen Serverpark entsorgt und mit geblähten Segeln in Ciscos UCS-Hafen einläuft. Und Server sind nun einmal in den meisten Firmen längst installiert. Wie groß müssen Einsparungen bei den Betriebskosten sein, um sofortige große Neuinvestitionen zu rechtfertigen, heißt die Gretchenfrage, die nur der Markt beantworten kann.