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Umsatzeinbruch bei Distributor

COS-Quartalsergebnis: Schlechter als befürchtet

COS-Quartalsergebnis: Schlechter als befürchtet. Die Beteiligungs-Holding COS Computer Systems AG schließt das dritte Quartal mit einem Konzernverlust in Höhe von 2,7 Millionen Euro ab. Verursacht in der Hauptsache durch die deutsche Distributionsgesellschaft und den Online-Shop Avitos.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.10.2005 • ca. 2:05 Min

COS-Quartalsergebnis: Schlechter als befürchtet

Illusionen über den Ausgang des dritten Geschäftsquartals hatten weder Kurt Früh, Aufsichtsratspräsident der schweizerischen Holding COS Computer Systems, noch Peter Becker, Vorstandsvorsitzender der deutschen COS Distribution in Linden. Unisono erklärten sie bereits vor Wochen, dass im dritten Quartal mit Verlusten zu rechnen sei. Am Donnerstag der Schock: Der Gruppenumsatz rutschte auf 121,9 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 157 Millionen Euro). Als Ursache dafür wurde vor allem die deutsche Distributionsgesellschaft ausgemacht. Lediglich 56,3 Millionen Euro setzte der Distributor aus Linden im dritten Quartal um (Vorjahreszeitraum 84,6 Millionen Euro). Damit liegt der kumulierte Umsatz für die ersten neun Monate bei 246,8 Millionen Euro (Vorjahr 285,9 Millionen).   Ebenfalls rückläufig war das Geschäft des IT-Versandhandels Avitos GmbH in Linden. Als Grund dafür, dass im dritten Quartal nur 4,7 Millionen Euro (Vorjahr 8,2 Millionen) umgesetzt worden sind, nennt Früh vor allem »den preisaggressiven Wettbewerb« im Online-Handel.   Die Verluste beim deutschen Distributor führt er nicht zuletzt auf die SAP-Umstellung zurück. So sei wesentlich mehr Zeit benötigt worden, bis die Bestellvorgänge wieder störungsfrei erledigt werden konnten. Verbunden damit waren »ein signifikanter Leistungsrückgang« sowie deutlich spürbare »Kunden- und Volumenverluste«. Bis zum Jahresende, so Früh, soll »das Unternehmen wieder zur gewünschten Leistungsform zurückfinden«. Gleichzeitig schränkt der Aufsichtsratspräsident ein, dass auch im laufenden Quartal mit einem Betriebsverlust in Linden zu rechnen sei. Damit muss sich auch Peter Becker revidieren, der noch im Sommer im Gespräch mit CRN damit rechnete, »nach dem dritten Quartal wieder schwarze Zahlen schreiben zu können«.   Gut entwickelt hat sich in Deutschland einmal mehr die COS Memory, deren Umsatz mit knapp 29 Millionen Euro nahezu das Spitzenergebnis aus dem Vorjahreszeitraum von 29,2 Millionen Euro erreichte.   Tiefgreifende Veränderungen stehen der österreichischen Distributionsgesellschaft ins Haus. Wie Becker bereits vor längerem gegenüber CRN andeutete, wird die Gesellschaft auf eine reine Verkaufsorganisation ohne logistische Infrastruktur reduziert. Das bedeutet für 40 Mitarbeiter das Aus. Die Logistik wird ab Dezember, spätestens Januar kommenden Jahres von Linden aus abgewickelt. Die COS in Österreich hatte im dritten Quartal 7,9 Millionen Euro umgesetzt ? nach rund acht Millionen im dritten Quartal 2004.   Aufsichtsratspräsident Früh hofft, dass in Deutschland durch weiter Prozessoptimierung und Kundenrückgewinnung die Erosion aufgehalten werden kann und im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. »Unser Augenmerk gilt einer raschen und nachhaltigen Rückführung in die Profitabilitäszone.« Und weiter fügt er selbstkritisch hinzu: »Wir haben die Delle im Markt und bei der Umstellung unterschätzt«.   Immerhin hat die Schweizer Distributionsgesellschaft bei reduziertem Umsatz von 17,9 Millionen Euro (zuvor 20,5 Millionen) einen kumulierten Betriebsgewinn auf Vorjahresniveau erwirtschaften können. Ebenfalls mit einem blauen Auge sind die Systemintegrationsgesellschaften COS Concat in der Schweiz und in Deutschland davon gekommen. Sie erzielten insgesamt einen Umsatz von 42,1 Millionen Euro, gegenüber dem dritten Quartal 2004 mit 43,6 Millionen.