Das grosse Grid (Fortsetzung)
- Das grosse Grid
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Ausgefeilte Produkte
Für Michael Garri bildet Partitionierung eine weitere Basistechnologie. So gibt es bei den Itanium-Servern von HP die Möglichkeit, den Rechner entsprechend zu konfigurieren und aufzuteilen ? bis hin zur elektrischen Trennung, so dass ein Kurzschluss nur einen Teil betrifft. Die Arbeitslasten der Anwendungen müssen auf die Ressourcen verteilt werden, oder anders betrachtet: Ressourcen wie CPU- oder Speicherkapazitäten müssen dynamisch, zur Laufzeit des Anwendungsprogramms, bei Bedarf zugeschaltet werden können. Steuern lässt sich diese Bereitstellung anhand von Service Level Agreements (SLAs) und zugehörigen Messungen von Performance-Werten. In der HP-Welt gibt es für einzelne Rechner das Produkt Workload Manager und für Cluster die Software Global Workload Manager. Garri spricht hier von IT-Infrastruktur-Management. Daran schließe sich dann noch System- und Service-Management mit Hilfe der Produktlinie Open View an.
Um Utility Computing im Betrieb realisieren zu können, gibt es in der HP-Welt außerdem das Werkzeug Icap. Damit lassen sich Ressourcen zeitnah zuschalten (instant capacity), um die Verfügbarkeit oder die Performance zu erhöhen. Auch kurzzeitige Lastanforderungen lassen sich Garri zufolge auf diese Weise handhaben. Per Temporary Icap lassen sich zum Beispiel einer Personalverwaltungsanwendung zeitlich befristet mehr Ressourcen einräumen, die an zwei Tagen im Monat intensiv genutzt wird, um die Gehaltsabrechnungen zu erstellen, den Rest der Zeit aber nur wenig. Garri schätzt, dass heute bereits auf jedem zweiten Unix-Server von HP der Workload Manager und auch das Icap-Werkzeug zum Einsatz kommen. Zum Beispiel werden an der Universität Magdeburg SAP-Anwendungen auf diese Weise hochverfügbar gemacht und verteilt.
Grid Computing steht noch am Anfang
»Die Produkte für das On-Demand-Computing sind da«, meint auch Frank Eisenhardt, IT-Architekt bei IBM und hierzulande für die Software Group im Presales tätig, und denkt dabei nicht zuletzt an den Orchestrator und den Provisioning Manager von Tivoli, der Systemmanagement-Abteilung von IBM. Dem Hersteller zufolge ermöglicht es diese Verwaltungssoftware, vollständige Anwendungsumgebungen im Sinne eines automatisierten Ressourcen-Grids bereitzustellen: von den Servern über die Speicher und Netwerkkapazitäten bis zur Software. Quasi nebenbei werden geschäftliche Prozesse und Prioritäten berücksichtigt und SLAs überwacht, auch in Hochverfügbarkeitsumgebungen werden die Ressourcen koordiniert, heißt es. Allerdings räumt Eisenhardt ein: »Die Kunden sind noch zurückhaltend.« Zwar gebe es Projekte, aber keine ganzen Rechenzentren, die sich auf diese Produkte stützen und konsequent nach Grid-Grundsätzen arbeiten.
David Smith, Analyst bei der IT-Marktforschungsfirma Gartner, sieht IBM mit der On-Demand-Vision indes auf einer Reise, die vor drei Jahren begonnen habe, aber leicht zehn Jahre oder länger dauern könne. Erst dann würden vielleicht in großem Maßstab serviceorientierte Anwendungen Wirklichkeit, die in Echtzeit, nach Bedarf und automatisch die gerade benötigten Ressourcen im Rechenzentrum bekommen.