Arbeitskultur

Der lange Weg von Frauen in die IT

1. Dezember 2020, 15:16 Uhr | Autorin: Samantha Humphries / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Programme zur Rückkehr an den Arbeitsplatz sind selten

Diese Programme zur Rückkehr an den Arbeitsplatz sind zwar nicht neu, aber immer noch selten. Ursprünglich wurden sie von größeren Organisationen ins Leben gerufen, um Frauen nach der Geburt eines Babys den Weg zur Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ebnen. Heute werden sie jedoch oft nach einer längeren Pause für ein breiteres Spektrum von Situationen auf alle Frauen ausgeweitet. Um qualifizierte Frauen anzuwerben, haben einige größere Unternehmen damit begonnen, umfassendere Programme zur Unterstützung anzubieten, in denen sie feste Stellen mit Teilzeit oder flexiblen Arbeitszeiten ausschreiben.

Diese Initiativen kombinieren in der Regel flexible Arbeitszeiten mit Schulungen, Mentorschaften, Gemeinschaften innerhalb einer Organisation und anderer Unterstützung. Auch kleinere Unternehmen können sich stärker bewusst machen, dass die Integration von Frauen in das Unternehmen von Vorteil sein und die Qualifikationslücke bei erfahrenen Mitarbeitern schließen kann. Dies kann für Arbeitgeber enorme Vorteile bringen. Denn viele Fachkräfte verfügen bereits über Fähigkeiten, die sie für neue Aufgaben interessant machen. Es gibt zum Beispiel einen wachsenden Trend, dass Fachkräfte aus der allgemeinen IT in die Cybersecurity wechseln. Personen mit Erfahrung in Helpdesk-Rollen sind ein gutes Beispiel: Die kreative und hilfsbereite Denkweise, die in diesen Fällen gut funktioniert, sowie das IT-Wissen, das sie mitbringen, bietet eine ideale Grundlage für eine Karriere in der IT-Security. Es obliegt der Branche, dafür zu sorgen, dass diese Möglichkeiten allen gleichermaßen geboten werden, unabhängig vom Geschlecht und der Station ihres Karrierewegs.

Automatisierung ist ein wichtiger Wachstumsbereich
In ähnlicher Weise entwickelt sich die Automatisierung der IT-Security zu einem wichtigen Wachstumsbereich in der Branche. Sie hilft Fachleuten, sich leichter mit den alltäglichen Aspekten ihrer Arbeit auseinanderzusetzen und unterstützt sie dabei, priorisierte Aufgaben zu erledigen. Dies wird spezifische Jobs für die „Sicherheitsautomatisierung" eröffnen, die sich nicht so sehr auf das technische Know-how konzentrieren, sondern stattdessen logische Denkprozesse erfordern, um zu verstehen, was auf einer höheren Ebene geschieht. Diese Rollen könnten ideal für Frauen geeignet sein, die funktionsübergreifende Fähigkeiten aus früheren Rollen nutzen können.

Die Welt wird zum Talentpool
Da Fernarbeit in den meisten Organisationen wahrscheinlich eine Option bleiben wird und vielerorts langfristig die „neue Normalität“ ist, haben leitende Manager und Personalabteilungen jetzt eine sehr gute Gelegenheit, ihre Belegschaft zu diversifizieren, indem sie Talente aus der ganzen Welt rekrutieren. Dies kann Vorteile bieten, da vielfältige Teams Kreativität und neue Perspektiven in Branchen wie der Cybersicherheit einbringen können. Außerdem verfügen Frauen in der Regel über einen hohen emotionalen IQ und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, was die Zusammenarbeit im Team fördern kann. Studien haben bereits gezeigt, dass vielfältige Teams in 87 Prozent der Fälle bessere Entscheidungen treffen.

Trotz der enormen Herausforderungen, die COVID-19 mit sich bringt, könnte der Impuls, den es hinter Arbeitskulturen mit einer besseren Ausgewogenheit, größerer Flexibilität und mehr Einfühlungsvermögen ausgelöst hat, durchaus einen willkommenen zusätzlichen Impuls für Frauen im IT-Bereich bieten. Und das sowohl im Allgemeinen als auch in der Cybersicherheit im Besonderen. Diejenigen Organisationen, die jetzt handeln, um die Gleichstellung in der Cybersicherheit und in der IT-Branche aufzubauen und aufrechtzuerhalten, werden zukünftig viel besser in der Lage sein, dem Fachkräftemangel zu trotzen.

Samantha Humphries ist Senior Security Strategist bei Exabeam

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