Die befragten Manager zeigen sich davon überzeugt, dass Deutschland auch in Zukunft seine starke Position im internationalen Standortwettbewerb behaupten kann. So erwarten 47 Prozent der Befragten, dass Deutschlands Attraktivität in den kommenden drei Jahren zunehmen wird, nur fünf Prozent glauben an eine eher negative Entwicklung.
»Anders als viele andere europäische Länder hat Deutschland frühzeitig Reformen eingeleitet, um die eigene Wirtschaft international wettbewerbsfähig zu halten«, so Englisch. Diese Politik zahle sich nun aus: »Deutschland ist ein Global Player, während andere europäische Länder in die zweite Liga abzusteigen drohen«. Als vielversprechendste Branchen in Deutschland bezeichnen ausländische Manager in erster Linie die Automobilindustrie, die Pharma- und Biotechnologiebranche sowie die IT-Branche. Relativ geringes Wachstumspotenzial billigen sie hingegen dem Banken- und dem Immobiliensektor zu.
Besonders gute Noten erhält Deutschland vor allem für die Infrastruktur, das soziale Klima, die Lebensqualität und die Qualifikation der Arbeitnehmer. Relativ schlecht bewertet wird der Standort Deutschland insbesondere in Bezug auf die Arbeitskosten, die mangelnde Flexibilität des Arbeitsrechts sowie die Unternehmensbesteuerung. »Nicht nur sind die Unternehmenssteuern in Deutschland relativ hoch, besonders schädlich ist, dass es in Deutschland keinerlei steuerliche Erleichterungen für Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) gibt«, kritisiert English. Fast alle anderen wichtigen europäischen Länder setzen durch zum Teil erhebliche steuerliche Erleichterungen Anreize für mehr Investitionen der Unternehmen im Bereich von FuE. Innerhalb der EU ist ein echter Wettbewerb um die bestmögliche Förderung von Innovationen entbrannt und dabei spielen nicht selten die steuerlichen Anreize für Unternehmen eine wichtige Rolle. Deutschland müsse deshalb dringend eine steuerliche Förderung für FuE einführen, wenn es nicht Gefahr laufen wolle, im Standortwettbewerb zurückzufallen: »Wenn wir nicht gegensteuern, droht dem Land der Ideen der Ausverkauf des Know-how«, warnt Englisch vor einem Abwandern bestehender Forschungs- und Entwicklungszentren ins Ausland.