HP-Graumarktoffensive

Distribution im Visier

17. März 2005, 10:52 Uhr | Markus Reuter
PSG-Chef Stephan Wippermann zu Besuch in der Cebit-Redaktion der CRN

Distribution im Visier. Hewlett-Packard hat bei seinem energischen Vorgehen gegen den Graumarkt gefälschte HP-Produkte im Channel entdeckt. Der Hersteller nimmt nun auch verstärkt die Distributoren unter die Lupe. »Wir differenzieren nicht nach großen oder kleinen Partnern. Die Vorschriften gegen den Graumarkt gelten genauso für unsere Distributoren«, erklärt PSG-Chef Stephan Wippermann im Gespräch mit CRN.

Distribution im Visier

HP weitet seine Aktivitäten gegen den Graumarkt aus: Dabei hatten die neuen Verträge für Business-Partner einige Händler verärgert (siehe CRN 10, Titel). Ab sofort erhalten nur noch diejenigen Partner Großkundenrabatte, die sich umfassenden Kontrollmöglichkeiten stellen. So müssen Händler künftig bei jeder Transaktion nachweisen, an welche Endkunden rabattierte Produkte verkauft wurden. Dadurch will der Hersteller verhindern, dass Waren aus dem Projektgeschäft zu Dumpingpreisen abgegeben werden. PSG-Chef Stephan Wippermann verteidigt im Gespräch mit CRN die Aktionen: ?Wir wolle den Graumarkt energisch bekämpfen. Die überwältigende Mehrheit unserer Partner hat diese Vorgehensweise begrüßt«. Wippermann entkräftet die Vorwürfe einiger Händler, dass der Hersteller nur gegen die kleine Partner vorgehe: »Wir differenzieren nicht nach großen oder kleinen Partnern. Die Vorschriften gegen den Graumarkt gelten genauso für unsere Distributoren«. Tatsächlich scheint der Hersteller auch bei den Grossisten aktiv zu werden: Gerade in der Schweiz schaut HP, nachdem mehrere Hinweise von Resellern eingegangen sind, den Distributionspartnern derzeit sehr genau auf die Finger. Gerüchteweise stünden sogar kürzlich erfolgte Manager-Wechsel bzw. ?Abschiede bei Schweizer Distributoren und Systemhäusern in direktem Zusammenhang mit der HP-Graumarkt-Offensive. Dem PSG-Chef zufolge hat Hewlett-Packard bei seinen Kontrollen auch gefälschte Ware entdeckt. »Da wurde dem letzten Zweifler bewusst, wie riskant der Graumarkt ist«. Da es sich bei den Produktfälschungen um offene Verfahren handelt, wollte Wippermann keine weiteren Details über das Ausmaß der kriminellen Machenschaften angeben. »Wir werden diejenigen Partner, die mit uns im Projektgeschäft tätig sind, schützen«, erläutert der Manager die Motivation des Herstellers.


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