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DSL-Boom lässt Kasse bei Arcor klingeln

DSL-Boom lässt Kasse bei Arcor klingeln. Der Carrier Arcor meldet in den ersten drei Quartalen 2005/06 einen Umsatzanstieg von 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Kundenzahl bei DSL-Anschlüssen hat sich mehr als verdreifacht. Ruhig schlafen kann Arcor-Chef Harald Stöber dennoch nicht. Sein Alptraum: »Regulierungsferien« für Wettbewerber Telekom.

Autor:Martin Fryba • 8.3.2006 • ca. 1:00 Min

Arcor-Chef Stöber: Keine Regulierungs-Ferien für die Telekom

DSL-Boom lässt Kasse bei Arcor klingeln

Einen Tag vor Cebit-Start präsentiert Festnetzanbieter Arcor einen glänzenden Zwischenbericht über die ersten neun Monate seines laufenden Geschäftsjahres. Der Umsatz zwischen April und Dezember 2005 legte um satte 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte auf 219 Millionen Euro. Getrieben wird der Umsatz des mehrheitlich zu Vodafone gehörenden Unternehmens durch einen »regelrechten Nachfrage-Boom« nach DSL-Anschlüssen, so Arcor-Chef Harald Stöber. Die Zahl der Kunden erreichte bis Ende Dezember knapp 1,1 Millionen, im Jahr zuvor waren es lediglich 336.000 Teilnehmer. Von diesem Wachstumsmarkt will Stöber weiter auf Kosten des Wettbewerbs profitieren. Der Manager rechnet damit, dass in diesem Jahr weitere 4 Millionen Kunden auf das schnelle Breitbandnetz umsteigen werden und bundesweit dann 14,5 Millionen Nutzer mit DSL-Anschlüssen ausgestattet sind. Deshalb wird Stöber weitere Städte ans Arcor-Breitbandnetz anschließen und das Netz »in den kommenden Monaten« um 100 neue auf dann 400 Städte ausbauen.

Dass diese Dynamik für Arcor nicht abreißt, liegt maßgeblich in der Hand der Regulierungsbehörde, die für einen Wettbewerb zwischen dem ehemaligen Staatsunternehmen Telekom und anderen Carriern sorgen soll. Misstrauen ist für Stöber offensichtlich immer angesagt. Er warnte die Politik, Druck auf die Behörde auszuüben und der Telekom beim Aufbau ihres neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes von der Regulierung auszunehmen. »Regulierungs-Ferien würden einen Zwei-Klassen-Wettbewerb etablieren mit der Telekom als neuem High-Speed-Monopolisten in den Metropolen«, so Stöber.