Die europäischen Verbraucher haben verschiedene Bezahlgewohnheiten und nutzen verschiedene Zahlungssysteme für ihre Einkäufe, und auch hier unterscheiden sich die an der Studie teilnehmenden Länder. Dies gilt auch für die zu Grunde liegenden Zahlungsinfrastrukturen.
Die Konsumenten entscheiden sich meist für die aus ihrer Sicht sicherste (62 %) und einfachste (50 %) Zahlungsart. Viele nutzen Kartenzahlung, aber auch andere Methoden sind weit verbreitet. Um sich Umsätze nicht entgehen zu lassen, ist es für Internethändler daher von Bedeutung, den verschiedenen Präferenzen in Europa Rechnung zu tragen.
So ziehen in Dänemark aufgrund der dominierenden Marktstellung von Dankort 80 % der Online-Shopper Kredit- oder Debitkarten vor, während zwei Drittel der schwedischen und norwegischen Online-Käufer Kartenzahlung oder Online-Überweisungen nutzen. In Finnland hingegen ist die Situation wieder eine andere: Hier nutzen nur 19 % der Käufer Karten, während 45 % per Online Banking überweisen.
In Großbritannien überwiegt der Einsatz von Karten (58 %), aber immerhin 23 % der Verbraucher nutzen Services für Micropayment. Spanische Konsumenten zahlen gerne mit Karte (37 %) und per Nachnahme (23 %). Bei deutschen Online-Käufern halten sich der Kauf auf Rechnung (27 %) und Micropayment (26 %) ungefähr die Waage. Kartenzahlung ist in Deutschland hingegen weniger beliebt (20 %). In Frankreich dominiert mit 59 % die Kartenzahlung, doch auch hier ist Micropayment beliebt.
Wie wichtig die Zahlungsinfrastruktur ist, zeigt sich darin, dass Verbraucher Händler, welche die von ihnen bevorzugte Zahlungsmethode nicht anbieten, meiden bzw. Einkäufe abbrechen, wenn sie an der Kasse nicht die gewohnte Methode vorfinden. Erstaunliche 51 % lassen Händler links liegen, die die gewünschte Zahlungsoption nicht eingerichtet haben. Etwa ein Drittel der Befragten gab an, Online-Einkäufe gelegentlich abzubrechen, und als häufigsten Grund für den Abbruch nannten sie das Fehlen ihrer bevorzugten Zahlungsmethode. Wer im Online-Geschäft erfolgreich sein will, muss daher diejenigen Zahlungsmethoden anbieten, die für die jeweiligen Zielgruppen relevant sind.