Virtual und Augmented Reality

Eintauchen und profitieren

27. November 2019, 13:20 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Deutschland bei der Umsetzung an vierter Stelle

In China hatten laut Studie jeweils 51 Prozent der Unternehmen begonnen, AR und VR zu implementieren, in den USA galt dies für 59 beziehungsweise 42 Prozent der Unternehmen. In Deutschland führten im Jahr 2018 an die 38 Prozent der befragten Firmen AR- und 28 Prozent VR-Lösungen ein. Die Bundesrepublik liegt damit deutlich hinter den beiden führenden Nationen USA und China sowie hinter Frankreich (48 Prozent/43 Prozent). In Skandinavien und Großbritannien waren mehr als zwei Drittel der Unternehmen maximal in der Experimentierphase. Im Vergleich ist man in Deutschland zudem deutlich skeptischer gegenüber den Technologien: So gaben über die Hälfte der hierzulande Befragten an, dass es sich bei AR (60 Prozent) und VR (55 Prozent) um einen Hype handele.

„Immersive Technologien haben in kurzer Zeit einen weiten Weg zurückgelegt und werden sich weiter entwickeln. Angesichts der starken Konkurrenz durch aggressive Investoren in den USA und China müssen Unternehmen ihre Investitionen fokussieren, um das langfristige Wachstumspotenzial dieser Technologien zu nutzen“, betont Udo Lange, Vice President und Experte für Digital Engineering bei Capgemini Consulting. „Um die besten Ergebnisse mit AR und VR zu erzielen, benötigen Unternehmen ein zentralisiertes Steuerungsmodell, auf die Geschäftsstrategie abgestimmte Konzepte sowie die Fähigkeit, Innovationen und Change Management voranzutreiben.“

Wartung, Montage, Konstruktion
In den befragten Branchen Automobil, Fertigung und Versorgung wurden die Technologien von knapp jedem dritten Unternehmen, das AR und/oder VR verwendet, zur Reparatur und Wartung genutzt. Insbesondere wurden digitale Referenzmaterialien hinzugezogen, nicht vor Ort anwesende Experten konsultiert, nicht einsehbare Komponenten digital betrachtet oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen eingeblendet. Im Bereich Konstruktion und Montage griff man auf digitale Montageanleitungen zurück, prüfte die Produktleistung unter Extrembedingungen, visualisierte Infrastrukturen aus verschiedenen Perspektiven und projizierte neue Designkomponenten über bestehende Module. Ford zum Beispiel konnte Verletzungen in der Montage um 70 Prozent und ergonomische Probleme um 90 Prozent reduzieren, indem VR-basierte Körperbewegungssensoren Bewegungsabläufe von Mitarbeitern erfassten und optimierten.

Schlüsselstrategien
16 Prozent der befragten Unternehmen für die Capgemini-Studie zählen zu den „Vorreitern“, die frühzeitig und umfassend AR- und VR-Initiativen angestoßen haben. Sie konzentrierten sich dabei auf vier Schlüsselstrategien:

  1. Ein zentralisiertes Steuerungsmodell und Bewusstsein für AR und VR schaffen: 78 Prozent der Vorreiter verfügen über zentrale Teams oder Innovationszentren, um die Aktivitäten übergreifend zu steuern; verglichen mit nur 51 Prozent der übrigen Unternehmen.
  2. Investitionen in Mitarbeiterqualifikationen: 93 Prozent der Vorreiter investieren merklich in agile, interne Expertenteams; verglichen mit 76 Prozent der übrigen Unternehmen.
  3. Fokus auf fortlaufende Anwendungsfälle, die Mitarbeiter langfristig unterstützen: Den richtigen Anwendungsfall zu finden, ist eine der drei wichtigsten Prioritäten für die Gruppe der Vorreiter. Gleichzeitig stellt dies für mehr als 50 Prozent der Unternehmen eine Herausforderung dar.
  4. Technologieinfrastrukturen auf die Integration vorbereiten: Datenmangel und fehlende Technologiereife sind die größten Hemmnisse bei der Einführung von AR und VR. Eine reibungslose Integration in bestehende Technologien und die entsprechende Unternehmenskultur sind jedoch essenziell.

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