Social Freezing statt Frauenquote

Eizellen-Bonus bei Apple und Facebook

15. Oktober 2014, 13:17 Uhr | Lars Bube
© Anatolii - Fotolia

Im Rennen um die besten Mitarbeiterinnen gehen Apple und Facebook neue Wege. Mitarbeiterinnen bekommen einen Zuschuss, wenn sie Eizellen einfrieren lassen und ihre Familienplanung somit für die Karriere vorerst auf Eis legen.

Die weltweite Suche nach IT-Fachkräften und Wegen um mehr Frauen in die Unternehmen zu locken, hat im Silicon-Valley zu einer neuen Idee geführt. Laut einem Bericht von NBC unterstützen Apple und Facebook ihre Mitarbeiterinnen seit kurzem mit einer Prämie von rund 15.000 Euro, wenn sie sich Eizellen entnehmen und tiefgefroren einlagern wollen. So soll den Frauen der Druck der »biologischen Uhr« genommen werden und sie die Möglichkeit bekommen, sich zuerst auf ihre Karriere konzentrieren zu können und den Kinderwunsch ohne die Gefahren einer Risikoschwangerschaft in ihrer Lebensplanung nach hinten zu verschieben. Rund 20 Prozent der Frauen in den USA bekommen ihr erstes Kind erst mit über 35 Jahren, was in vielen Fällen zu so genannten Risiko- und Problemschwangerschaften führt. Besonders hoch ist die Quote - wie auch in Deutschland - unter Akademikerinnen. Viele gut ausgebildete wollen diese Problematik allerdings auch umgehen und entscheiden sich deshalb für eine Familie anstatt der Karriere. Indem sie ihnen diesen Druck mit der Ei(s)zellen-Prämie nehmen, hoffen die Unternehmen darauf, ihren Frauenanteil von derzeit nur rund 30 Prozent aufbessern zu können.

Auch wenn gerade konservative Kirchenvertreter in den USA gegen die Praxis Sturm laufen, sind die ITK-Unternehmen damit wieder einmal an der Speerspitze der Ideenwelt zur besseren Motivation und Bindung ihrer Mitarbeiter. Darüber hinaus gibt es bei Facebook beispielsweise schon länger eine »Baby Cash« genannte Prämie in Höhe von 4.000 US-Dollar für frisch gebackene Eltern, sowie finanzielle Unterstützung für Aufwendungen wie die Kinderbetreuung während der Arbeitszeit und einen Zuschuss für Adoptionen. Neben den inzwischen von vielen anderen Branchen übernommenen Mitteln wie flexiblen Arbeitszeiten und –Orten oder diversen Freizeitaktivitäten auf dem Firmengelände konzentrieren sich die Unternehmen also nun immer mehr auf die Bedürfnisse weiblicher Mitarbeiter. Ein vielversprechender Ansatz, der die Frauenquote in den Unternehmen sicherlich auch ganz ohne eine vorgeschriebene Quote mit all ihren Nachteilen nachhaltig steigern kann.


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