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Weihnachtsgeschäft 2007

»Es ist nicht prickelnd angelaufen«

Das Weihnachtsgeschäft blieb bislang hinter den Erwartungen zurück. Wie der Einzelhandelsverband HDE, so hofft auch der Consumer-Electronics- und IT-Channel auf eine Trendwende in der verbleibenden Zeit vor dem Fest. Tatsächlich konzentriert sich das Geschäft zunehmend auf die letzte Adventswoche.

Autor: Michael Hase • 12.12.2007 • ca. 1:40 Min

Inhalt
  1. »Es ist nicht prickelnd angelaufen«
  2. Distribution besonders gefordert
  3. Kunden verlangen wieder Service

Eine Woche vor dem ersten Advent sah das Weihnachtsgeschäft alles andere als rosig aus. Bis dahin waren dieUmsätze im Handel hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das zeigte die bundesweite Trendumfrage des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) vom ersten Adventssonntag. Demnach legte die Konsumfreude der Verbraucher zwar zu, aber nicht in dem Maße, wie erwartet. Die Mehrheit der befragten Einzelhandelsunternehmen blickt den verbleibenden Adventswochen laut HDE dennoch hoffnungsvoll entgegen und rechnet damit, dass der Umsatz im Dezember noch das hohe Vorjahresniveau erreichen werde. Im November verfehlte die Mehrzahl der Unternehmen allerdings den Umsatz des Vorjahres.

»Bis jetzt ist es nicht besonders prickelnd gelaufen«, bestätigt Gert Weigand, Inhaber des Allnet Outlet Store in München. Im vergangenen Jahr sei die Nachfrage im Weihnachtsgeschäft wegen der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung besonders hoch gewesen. »In diesem Jahr sieht es bislang nicht danach aus, dass es wieder so gut läuft.« Der PC- und Komponenten-Händler aus der legendären Schillerstraße erwartet jedoch, die Nachfrage werde im Verlauf der Adventszeit noch anziehen.

»Bei uns ist das Weihnachtsgeschäft zwar gut angelaufen, aber vom Umsatz macht das nicht mehr so einen großen Unterschied zum übrigen Jahr«, berichtet Tarik Bhikh, Inhaber von Zero- Point in Düsseldorf. »Das liegt sicher auch daran, dass wir eher hochpreisige Produkte an Consumer und Business-Kunden verkaufen. Unsere Kunden kaufen ein teueres Notebook dann, wenn sie es brauchen oder haben möchten und warten nicht bis Weihnachten.«

Bhikh beklagt aber auch, die Konkurrenz durch Online-Händler werde von Jahr zu Jahr stärker: »Das spüren wir immer mehr. Die Kunden kommen mit den Internet-Preisen, die teilweise deutlich unter unserem HEK liegen. « Die Schuld liegt seiner Meinung nach bei den Herstellern, die das wachstumsstarke Online- Geschäft auch mitnehmen möchten.

Zweckoptimismus legt derweil der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) an den Tag. »Wir beobachten seit einigen Jahren den Trend, dass das Weihnachtsgeschäft zunehmend im Endspurt entschieden wird«, sagt Joachim Dünkelmann, stellvertretender Geschäftsführer des BVT. Konkret heißt das, immer mehr Konsumenten schieben ihre Einkäufe bis kurz vor dem Fest auf. Deshalb rechnet Dünkelmann mit einer »heißen Woche« vom17. bis zum 22. Dezember. Für den Handel komme es darauf an, an diesen Tagen genügend Personal und vor allem ein entsprechendes Sortiment vorzuhalten. Einfache Formel des Funktionärs: »Am erfolgreichsten werden die Händler sein, die diese Herausforderungen am besten bewältigen.«