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Weihnachtsgeschäft 2007

Distribution besonders gefordert

Autor: Michael Hase • 12.12.2007 • ca. 1:40 Min

Dass sich Konsumenten tatsächlich immer später zu ihren Weihnachtseinkäufen aufraffen, steht für Uwe Neininger, Geschäftsführer von EP:Medi@Neininger in Donaueschingen, außer Frage: »Wir sehen durchaus den Trend zu einem immer später einsetzenden Weihnachtsgeschäft.« Deshalb empfiehlt der Händler seinen Kollegen eine ordentliche Lagerhaltung bei Schnelldrehern und sehr gute Hersteller- und Distributionsbeziehungen, um Waren binnen 24 Stunden an Kunden ausliefern zu können. »Je kürzer die Zeit vor dem Fest wird, um so mehr Vorarbeit ist bei der Disposition notwendig«, erläutert Neininger.

Wenn sich das Weihnachtsgeschäft zunehmend auf die letzte Woche vor dem Fest konzentriert, ist freilich die Distribution in dieser heißen Phase besonders gefordert. Dessen sind sich die Großhändler bewusst. »Für den Endspurt ist Actebis Peacock wie jedes Jahr gut gerüstet«, betont Torsten Seiferth, Vertriebsdirektor beim Soester Broadliner. Dem Handel empfiehlt der Manager, vorzusorgen und sich möglichst frühzeitig mit den am meisten nachgefragten Produkten einzudecken. »Herstellerbedingt muss bei einigen Produktlinien mit Engpässen gerechnet werden.« Alles in allem zieht Seiferth eine positive Zwischenbilanz: »Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Jahresendgeschäfts sehr zufrieden und rechnen in den kommenden Wochen mit weiteren deutlichen Zuwächsen.«

Den Vertriebschef von Ingram Micro, Marcus Adä, stellt der bisherige Verlauf des Weihnachtsgeschäfts allerdings noch nicht restlos zufrieden: »In diesem Jahr verläuft die Wachstumskurve in den ersten beiden Monaten des letzten Quartals etwas flacher als üblich.« Auch in Dornach stirbt die Hoffnung zuletzt: »Von einem starken Endspurt ist dennoch auszugehen!« Auf den habe sich IngramMicro bestmöglich vorbereitet, wie Adä versichert. Ingram Micro könne eine gute Verfügbarkeit der Waren gewährleisten, und das neue Lagerverwaltungssystem habe sich inzwischen etabliert. Adä: »Wenn der Boom richtig einsetzt – und das wird er sicherlich noch – ist Ingram Micro bestens gerüstet.«

Nach wie vor hält auch der HDE an der optimistischen Erwartung fest, der gesamte Einzelhandel werde im Weihnachtsgeschäft das Vorjahresniveau wieder erreichen. Das würde einem Umsatzvolumen im November und Dezember von etwa 75 Milliarden Euro entsprechen. Deutlich zulegen werden in jedem Fall die Etailer: Wie der HDE schätzt, setzt der Einzelhandel in den beiden Weihnachtsmonaten insgesamt 4,6 Milliarden Euro über den Online-Kanal um. Das sind 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Damit summieren sich die Erlöse, die 2007 im E-Commerce erzielt werden, auf 18,3 Milliarden Euro, ein Plus von gut zwölf Prozent gegenüber 2006.