Schwerpunkt Wireless
Wie kaum anders zu erwarten, spielt auch das Thema Wireless eine große Rolle auf der Cebit. Ihm ist mit der WLAN World in Halle 13 sogar ein eigener, ausgewiesener Bereich gewidmet. WLAN-Produkte findet man aber beileibe nicht nur dort.
Dass das so ist, hat auch mit der fortschreitenden Standardisierung zu tun. Schließlich nähert sich der Zeitpunkt, da der wichtigste noch fehlende Baustein in der Protokollhierarchie, 802.11e (Quality of Service) verabschiedet wird. Dann dürfte auch die an sich reizvolle Integration der Telefonie ins WLAN einen Schub erhalten. Dieser Trend wirft schon heute seine Schatten voraus. So prognostiziert Infonetics dem Markt für VoWLAN-Handsets mit dem WiFi-Logo bis 2009 gesundes Wachstum voraus, ohne allerdings Zahlen zu nennen. 2004 wurden weltweit Geräte im Wert von 45 Millionen Dollar umgesetzt.
Auf der Messe in Hannover geht es derzeit noch eher um Infrastruktur-Produkte fürs WLAN: Cisco (Halle 13, C58) zeigt zwei neue Access Points (1130AG/1230 AG) und eine Bridge für den Außeneinsatz (1310). Der Mobile Access Router 3200 soll Fahrzeuge drahtlos ans Netz anbinden. 3Com (Halle 13, C25)hat alle neuen WLAN-Systeme mit einer Stateful-Inspection-Firewall und WPA(Wireless Protected Access)-Security ausgerüstet. Symbol (Halle 6, A44) erweitert seine Serie von WLAN-Switches um das Modell WS5100. Gegenüber der Vorläuferlösung wurde der Durchsatz verzehnfacht. Lancom (Halle 15, E07) hat einen neuen Access Point für den Außeneinsatz im Programm. Er ist nicht nur gegen widrige Wetterlagen gut geschützt, sondern hat auch besonders umfangreiche Sicherheitsfeatures.
Ganz neu auf dem deutschen Markt präsentiert sich Aruba Wireless Networks (Halle 13, C56). Der Hersteller hat hochleistungsfähige WLAN-Lösungen mit integrierter Sicherheit ohne Aufpreis im Programm und bietet zudem die Möglichkeit, Access Points zum Beispiel direkt in Verbindungsdosen an der Wand zu integrieren. Weil sie dann weniger kosten, könne man, so der Hersteller, mehr davon einbauen. Durch die Loadbalancing-Features der Aruba-Switches lasse sich so ein dichtes Grid von drahtlosen Zugangspunkten aufbauen, mit dem Funklöcher der Vergangenheit angehören sollen. Dazu kommen laut Hersteller erheblich geringere Kosten.
Netgear (Halle 15, C06) setzt auf die Rangemax-Technologie. Sie baut auf MIMO (Multiple Input, Multiple Output) auf, also der Nutzung mehrerer Antennen und physikalischer Übertragungswege. Die Technologie eliminiert selbständig tote Ecken und Funkstörungen, sorgt für sehr stabile Verbindungen und erhöht die Bandbreite bei größeren Entfernungen. Erste Geräte mit Radiomax sollen auf der Cebit zu sehen sein.
Funkwerk (H13, D54) zeigt drei neue Access Points (artem W1000, W2000 und W3000). Sie beherrschen neben 802.11b/g auch die länderspezifisch korrekte Variante des 802.11a-Standards, 802.11h. Mit Multi-SSID (Secure Session Identification) können sie gleichzeitig mehrere Verbindungen unterschiedlicher Standards unterstützen.
Die Entwickler der ehemaligen Bintec, heute ebenfalls zu Funkwerk gehörend, haben eine neue Routerplattform entwickelt. Drei Modelle (R3400, R3800 und R2302w) gibt es bereits. Das letztgenannte unterstützt neben den Zugangsstandards ADSL2+ (bis 24 MBit/s) und SHDSL (bis 9,2 MBit/s) auch 802..11g. Im Lauf des Jahres erhalten die Geräte eine VoIP-Erweiterung und eignen sich dann zum Beispiel zum Aufbau von VoWLAN-Infrastrukturen. Ein weiterer Router, X2250, unterstützt 802.11g (54 MBit/s). Er hat zwei Ethernet-, eine ADSL- und eine SDSL-Schnittstelle. An Sicherheitsmechanismen wurden eine Firewall und VPN-Features eingebaut. Bis zu 16 Sitzungen gleichzeitig verarbeitet der X2250 mit Multi-SSID. IPSec wird auch über WLAN garantiert. Das Ganze gibt es für 499 Euro, fünf IP-VPN-Tunnel eingeschlossen.